Apple:Übersprungen

Konzerne können sich nicht in Trippelschritten entwickeln.

Von Helmut Martin-Jung

Rückblickend wirkt vieles einleuchtend, geradezu logisch, was der 2011 gestorbene Apple-Gründer und Visionär Steve Jobs gemacht hat. Wie baut man ein wirklich smartes Telefon? Wie lässt sich zusammen mit der Musikindustrie Geld verdienen? Dies und einiges mehr wäre ohne den Despoten Jobs, der er auch war, für Apple wesentlich weniger gut ausgegangen.

Nun kommt die noch immer gigantische Geldmaschine Apple erstmals seit dem Tod ihres Gründers ins Stottern. Aber es wäre zu billig, die Probleme darauf zu schieben, dass dem Konzern der große Charismatiker fehlt. Apple ist vor allen Dingen eine Firma, die Geräte (und die Software dazu) entwickelt, fertigen lässt und verkauft. Wenn sich grundsätzlich neue Produkte nicht finden lassen, oder wenn sie zu geringes Interesse wecken wie Apples Uhr, dann stößt das Geschäftsmodell an Grenzen. Es setzt nur noch auf eine Entwicklung in kleinen Schritten.

Alphabet, der Mutterkonzern von Google, der nun Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt abgelöst hat, produziert fast nur Immaterielles. Mit Anzeigen auf elektronischen Geräten verdient Alphabet sein Geld. Davon jedoch fließt ein erheblicher Teil in Forschungsprojekte, die den ungeheuer beschleunigten Wandel vor allem in der Technik im Blick haben. Die Technik, weiß Alphabet-Chef Larry Page, entwickelt sich in Sprüngen. Das sehen die Börsianer genauso.

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