Anti-Terror-Demo:Nur ein kleines Zeichen

Zehntausend wurden erwartet, nur Hunderte kamen: Viel weniger Muslime als gedacht nahmen an der Kundgebung gegen Terror in Köln teil. Daran ist auch die Absage des Muslim-Verbands Ditib schuld. Die Organisatoren sind enttäuscht.

Von Jan Bielicki, Köln

Die Sonne verbirgt sich hinter Wolken, auf dem Heumarkt sind es angenehme 20 Grad an diesem Samstagmittag. Am Wetter also kann es nicht liegen, dass sich weit weniger Menschen auf Kölns größtem Platz einfinden, als sich das Lamya Kaddor und Tarek Mohamad erhofft haben. Eine Demonstration mit bis zu 10 000 Teilnehmern hatten die Autorin, die seit Jahren einen liberalen Islam propagiert, und der Friedensaktivist angemeldet. Unter dem Motto "Nicht mit uns" wollten sie nach den Anschlägen in London und Manchester ein Zeichen gegen islamistischen Terror setzen. Aber es sind kaum mehr als tausend "Muslime und Freunde" gekommen. "Es ist schon enttäuschend", sagt Mohamad. "Schön, dass ihr wenigstens alle da seid", ruft Kaddor den Versammelten zu.

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