Anschlag in Afghanistan:Bundeswehr bestätigt Verwundung eines deutschen Generals

Bei einem Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist ein deutscher General verletzt worden. Das bestätigt das Einsatzführungskommando der Bundeswehr.

Bei einem Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist ein deutscher Brigadegeneral verletzt worden. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Dienstag mit. Der Mann sei außer Lebensgefahr und werde medizinisch versorgt. Insgesamt wurden mindestens 15 Soldaten der internationalen Schutztruppe Isaf bei dem Attentat im britischen Camp Quargha verwundet und einer getötet.

Die Bundeswehr äußerte sich noch nicht dazu, ob der verwundete deutsche General ausgeflogen wird. Der Soldat sei in Kabul stationiert, wo derzeit noch etwa 225 Bundeswehr-Angehörige Dienst tun.

Laut übereinstimmenden Berichten von New York Times und Spiegel Online handelt es sich bei dem Toten um einen US-amerikanischen General. Er wäre das hochrangigste Opfer, das die US-Armee und die Isaf in dem seit mehr als zwölf Jahre andauernden Afghanistankrieg zu beklagen hätten. Der afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte den Angriff als einen feigen Akt der Feinde Afghanistans, die den Aufbau starker Institutionen verhindern wollten. Die Taliban äußerten sich zu dem Anschlag zunächst nicht.

Zum Tathergang gab es widersprüchliche Angaben. Das afghanische Verteidigungsministerium meldete, dass ein "Terrorist in der Uniform der Nationalarmee" das Feuer auf afghanische und ausländische Truppen eröffnet habe. Aus der afghanischen Armee hieß es dagegen, der Schütze sei ein Soldat gewesen, der nach einem Streit auf seine Ausbilder geschossen habe. Die Bundeswehr sprach von einem vermutlichen "Innentäterangriff".

Der Anschlag ereignete sich demnach während eines Treffens mit afghanischen Führungspersönlichkeiten in dem Camp. Die internationale Afghanistantruppe Isaf teilte mit, der Vorfall werde untersucht.

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