Anschläge von Madrid:Warten auf den Schuldspruch

Heute werden die Urteile im Madrider Terrorprozess gesprochen. Nach acht Monaten Verhandlung fordert die Staatsanwaltschaft Haftstrafen zwischen vier und fast 40.000 Jahren - für den blutigsten Anschlag in der spanischen Geschichte. Ein Rückblick auf die grausamen Tage im März 2004.

11 Bilder

Madrid, Terrorprozess, Anschläge, al-Qaida

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Der "Wald der Abwesenden" aus Zedern und Oliven steht im Retiro-Park im Zentrum der spanischen Hauptstadt. Die Gedenkstätte soll an die Toten der Terroranschläge vom 11. März 2004 in Madrid erinnern. 191 Bäume, für jedes der Opfer einer.

Gut dreieinhalb Jahre später ...

Text: Florian Zick Foto: AP

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... steht das Urteil im Prozess um 28 Terrorverdächtige an. Insgesamt sieben der Angeklagten wird Mord und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation vorgeworfen. Die anderen sind wegen Mitgliedschaft oder Mitarbeit in einer terroristischen Gruppe, Waffenbesitz und anderer Verbrechen angeklagt.

Es war der Morgen des 11. März 2004, ...

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... als die Spanier von entsetzlichen Bildern geweckt wurden: Blutverschmierte Jugendliche mit schockstarren Blicken, weinende Männer, die am Gehweg hocken und Rettungskräfte, die Leichen aus den zerfetzten Bahnwaggons bergen und die Toten mit schwarzen Planen bedecken.

Kurz vor acht Uhr ...

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... hatten an den Bahnhöfen Atocha, Santa Eugenia und El Pozo Explosionen die Bevölkerung in Madrid erschüttert: zehn Bomben in drei Zügen. Die Sprengsätze detonierten im morgendlichen Berufsverkehr im Abstand weniger Minuten.

Die Züge befanden sich bereits ...

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... in ihrem Zielbahnhof oder kurz davor. Die Bomben waren in Reisetaschen versteckt. Eine Warnung hatte es davor nicht gegeben.

Atocha ist der zentrale Eisenbahnknotenpunkt der spanischen Hauptstadt, an dem sich unzählige Pendler aus den Vorstädten treffen. Der rot-weiße Zug am Bahnhof ...

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... wurde an drei Stellen aufgerissen, die Stahldecke mehrere Meter lang wie der Deckel einer Blechdose nach oben gebogen. Trümmer, Glasscherben und Fetzen der gelben Schaumstoffverkleidung lagen über die Gleise verteilt.

Zunächst ging man ...

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... von dem wohl blutigsten und gewalttätigsten Attentat aus, das die baskische Terrororganisation Eta in der spanischen Geschichte je begangen hatte. Islamistische Terroristen schloss Innenminister Ángel Acebes zunächst als Täter der Bombenanschläge aus.

Nach und nach wuchs jedoch die Gewissheit, dass eine islamistische Terrorgruppe für den Anschlag verantwortlich war. Dass das Attentat ...

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... auf das Konto einer Zelle der al-Qaida ging, hatte politische Brisanz: Spanien stand drei Tage vor den Parlamentswahlen.

Der Ministerpräsident José María Aznar (ganz links) und sein Innenminister Acebes (ganz rechts) hielten lange den Verdacht gegen baskische Separatisten aufrecht.

Ein islamistischer Anschlag hätte die konservative Regierungspartei viele Stimmen gekostet und den sozialistischen Kandidaten José Luis Rodríguez Zapatero (Mitte) zurück ins Rennen um das Amt des Ministerpräsidenten gebracht.

Da sich eine Organisation aus Bin Ladens Netzwerk ...

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... als Urheber der Anschläge herausstellte, musste man die Tat auch als einen Akt der Vergeltung für die Beteiligung Spaniens am Irak-Krieg auf Seiten der Amerikaner interpretieren.

Ministerpräsident Aznar wurde daher eine Mitschuld an der Anschlagsserie gegeben. Da eine Mehrheit der Spanier ...

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... das missratene Kriegsabenteuer am Golf nachdrücklich missbilligt hatte, verlor die konservative Regierung in den letzten Tagen ihren zuletzt sicher geglaubten Vorsprung und die Sozialisten gingen überrraschend als Sieger aus den Wahlen hervor.

Am Mittwoch soll nun der Prozess gegen die Terrorverdächtigen ...

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... unter hohen Sicherheitsvorkehrungen ein Ende finden. Nach mehr als achtmonatiger Verhandlungsdauer forderte die Staatsanwaltschaft Haftstrafen zwischen vier und fast 40.000 Jahren.

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