Wahlen in der Türkei:So haben die Türken gewählt

Wahlen in der Türkei: Die Türkei entscheidet über das Parlament und den Präsidenten zugleich.

Die Türkei entscheidet über das Parlament und den Präsidenten zugleich.

(Foto: AFP; Bearbeitung SZ)

Welcher Präsidentschaftskandidat erhält wie viele Stimmen? Erreicht die AKP die absolute Mehrheit? Die wichtigsten Zahlen zu den Wahlen in Grafiken.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat "die absolute Mehrheit der gültigen Stimmen" erhalten. Das teilte die Wahlkommission in der Nacht nach Auszählung von knapp 98 Prozent der Stimmen mit. "Die Zahl der Stimmen, die noch nicht vom System erfasst wurden, werden das Ergebnis nicht beeinflussen", sagte Kommissionschef Sadi Güven. Erdoğan hatte sich schon vor der offiziellen Bekanntmachung der Wahlkommission zum Sieger erklärt.

Die Opposition hatte Erdoğan zuvor für die frühe Siegesfeier kritisiert und von Manipulationen gesprochen.

In Deutschland ist die Zustimmung zu Erdoğan noch deutlich größer als in der Türkei. Zwar sind auch hier noch bei Weitem nicht alle Stimmen ausgezählt. Bislang aber liegt der Amtsinhaber bei den türkischen Wahlberechtigten mit deutlich mehr als 60 Prozent vorn, während sein Herausforderer Muharrem İnce lediglich mehr als 20 Prozent von sich überzeugen konnte.

Damit die kleine MHP, die Erdoğan seit einiger Zeit unterstützt, auf jeden Fall ins Parlament kommt, hatte sie sich mit der AKP verbündet - aus Sorge, an der Zehn-Prozent-Hürde zu scheitern. Die dürfte sie aus eigener Kraft überwunden haben.

Auch die Opposition hat sich zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen, sodass die kleine, rechte Partei İyi, die islamistische Saadet sowie die liberal-konservative Demokrat Parti gemeinsam mit der sozialdemokratischen CHP ins Parlament einziehen zu können. Gemeinsam hoffte die Opposition, sich Erdoğans Wahlbündnis entgegenstellen zu können. Notwendig ist dazu allerdings die Zusammenarbeit mit der linken HDP, die insbesondere für die Rechte der Kurden eintritt. Die könnte den jüngsten Zahlen zufolge die Zehn-Prozent-Hürde schaffen.

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