Weil er der Enthüllungsplatform Wikileaks geheime Staatsdokumente der USA zugespielt haben soll, droht dem US-Soldaten Bradley Manning lebenslange Haft. Vor seinem Prozess vor einem Militärgericht hat er nun über seinen Anwalt angeboten, die Weitergabe von geheimen Daten teilweise zu gestehen - allerdings nur gegen Strafnachlass.
Damit gibt Manning zum ersten Mal selbst öffentlich einen Hinweis, dass er bei der Veröffentlichung des vertraulichen Materials beteiligt gewesen ist. Die USA werfen dem 24-Jährigen Obergefreiten der US-Streitkräfte neben Geheimnisverrat auch Verstöße gegen Spionage- und Computergesetze sowie "Unterstützung des Feindes" vor. Diese Punkte will er nicht gestehen.
Manning sitzt seit Mai 2010 in Untersuchungshaft. Er soll Hunderttausende vertrauliche Unterlagen, darunter Botschaftsdepeschen und das Video eines Kampfhubschraubereinsatzes, an Wikileaks weitergeleitet haben. Die US-Regierung sieht dies als Gefahr für die nationale Sicherheit. Wikileaks hatte die Dokumente in Zusammenarbeit mit führenden internationalen Zeitungen veröffentlicht. Manning soll vom 4. Februar an auf dem Stützpunkt Fort Meade im US-Staat Maryland der Prozess gemacht werden.