Alternative für Deutschland:AfD löst Landesverband Saar auf

Das Logo der Partei Alternative für Deutschland (AfD) beim Politischen Aschermittwoch der Partei in Osterhofen (Bayern). (Foto: dpa)
  • Der AfD-Bundesvorstand löst den Landesverband Saar auf.
  • Der Stern hatte enthüllt, dass die AfD-Landesvorsitzenden Josef Dörr und Lutz Hecker Kontakte zu Rechtsextremisten hatten.

Wegen "schwerwiegender Verstöße gegen die politische Zielsetzung und die innere Ordnung der Partei", hat der AfD-Bundesvorstand beschlossen, den AfD-Landesverband Saarland mit sofortiger Wirkung aufzulösen. In einer Mitteilung heißt es: "Der Bundesvorstand wird damit seiner Verantwortung gerecht, politische Tendenzen, die dem Selbstverständnis der AfD widersprechen, zuverlässig zu verhindern."

Anlass gegeben hatte ein Bericht des Nachrichtenmagazins Stern, wonach die AfD-Landesvorsitzenden Josef Dörr und Lutz Hecker Kontakte zu Rechtsextremisten hatten. Demnach haben sich die beiden vor einer AfD-Demonstration in Saarbrücken mit der Rechts-Aktivistin Urike Reinhardt aus Kaiserslautern ausgetauscht.

Der Sprecher des Landesverbandes, Rolf Müller, sagte: "Wir sind uns keiner Schuld bewusst." Man werde auf jeden Fall vor das Bundesgericht ziehen.

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Dem Stern zufolge verantwortet Reinhardt die Homepage "pfaelzer-spaziergaenge.de", hinter der sich die Organisation "Saarländer gegen Salafisten" (SageSa) verbirgt, die laut Saarländischem Landesamt für Verfassungsschutz von der NPD kontrolliert wird.

Der Bundesvorstand hat nach eigenen Angaben bereits seit Monaten die Vorgänge im Saarland untersucht. Die Parteispitze sei gewillt, die politischen Grundsätze und die innere Ordnung der Partei mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu wahren, teilte die AfD mit.

Dörr und Hecker hatten auf Drängen des Bundesvorstandes zunächst ihre Ämter ruhen lassen, später aber erklärt, sie seien wieder im Amt. Einem Bericht der Saarbrücker Zeitung zufolge plante der Landesvorstand, bei einem Parteitag am 17. April geschlossen zurückzutreten und gleich wieder zur Neuwahl anzutreten.

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