Airbnb:Das Finanzamt kommt

Auf Untervermietung muss man Steuern zahlen.

Von Stephan Radomsky

Angeblich geht es den Internetkonzernen gar nicht so sehr ums Geldverdienen, sondern ums Teilen. In der Sharing Economy kann sich jeder borgen, was er eben gerade braucht: ein Fahrrad, ein Auto, eine Wohnung.

Das alles ist natürlich nicht gratis. Und das Geld, das da fließt, ist auch kein Dankeschön unter Freunden. Es ist ein Geschäft. Wenn die deutschen Steuerbehörden nun offenbar auf der Wohnungsplattform Airbnb den Vermietern nachspüren, ist das deshalb richtig. Sie wollen wissen, ob die "Hobby"-Vermieter ihre Einnahmen beim Finanzamt gemeldet haben. Auch Mieten sind Einkommen, die versteuert werden müssen - selbst wenn es sich nur um ein paar hundert Euro fürs Gästezimmer handelt. Dass jede Buchung in den Datenbanken der Europa-Tochter von Airbnb in Irland gespeichert ist, macht die Sache für die Steuerfahnder einfach - wenn sie die Listen denn bekommen.

Airbnb wird wohl alles versuchen, um die Daten nicht herausrücken zu müssen. Der Schaden für die Plattform wäre enorm: Wenn plötzlich Tausende Nutzer böse Post vom Finanzamt bekommen, ist das schlecht fürs Geschäft. Vielen Bürgermeistern und Landespolitikern dürfte das allerdings gefallen. Sie beklagen schon lange, dass Airbnb Wohnraum in den Städten fresse. Da kommen die Steuerfahnder gerade recht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: