Afghanistan:Viele Tote beim Bombenanschlag in Kabul

Attentat in Kabul: In der afghanischen Hauptstadt ist am Morgen eine Bombe explodiert. Ziel des Anschlags war ein ausländischer Militärkonvoi. Mindestens 15 Menschen wurden getötet, darunter auch viele Zivilisten.

Afghanistan: Der Ort des Anschlags in Kabul

Der Ort des Anschlags in Kabul

(Foto: AFP)

Die afghanische Hauptstadt Kabul ist am Donnerstagmorgen von einer Bombenexplosion erschüttert worden. Ziel des Anschlags sei ein ausländischer Militärkonvoi gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Mindestens sechs Isaf-Angehörige und neun einheimische Zivilisten wurden getötet. Offiziellen Angaben zufolge wurden etwa 40 Personen verletzt. Ob auch ausländische Militärs unter den Opfern waren, stand zunächst nicht fest.

Einem Polizeisprecher zufolge brachte ein Selbstmordattentäter ein mit Sprengstoffen gefülltes Auto neben zwei Fahrzeugen, aus denen der Konvoi bestand, zur Explosion. Die Detonation war so heftig, dass Häuser in der Umgebung beschädigt wurden. Ein AFP-Fotograf berichtete von abgesperrten Straßen rund um den Anschlagsort im Südosten Kabuls. Zu sehen war ein zerstörtes Fahrzeug. US-Soldaten trafen am Ort des Attentats ein.

Die Nato-geführte Isaf teilte mit, zwei ihrer Soldaten und vier ihrer zivilen Mitarbeiter seien getötet worden. Angaben zur Nationalität der Soldaten machte sie nicht. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos waren keine deutschen Soldaten betroffen. In Kabul sind nur noch wenige Bundeswehr-Soldaten stationiert.

Zu dem Anschlag bekannte sich die mit den Taliban verbündete Gruppe Hesb-e-Islam. Die Tat habe Militärberatern aus den USA gegolten, sagte ein Sprecher. Er sprach von zwölf getöteten Amerikanern. Die islamischen Extremisten schrauben die Zahl die Opfer allerdings häufig in die Höhe. Der politische Flügel der Organisation, deren Name übersetzt Islamische Partei heißt, hatte sich kürzlich an Friedensgesprächen mit Präsident Hamid Karsai beteiligt.

Es war der erste schwere Anschlag in Kabul seit dem 9. März. Damals hatte ein Selbstmordattentäter neun Menschen vor dem Verteidigungsministerium getötet, als sich US-Verteidigungsminister Chuck Hagel in der afghanischen Hauptstadt aufhielt. Ende April hatten die islamistischen Taliban ihre jährliche "Frühlingsoffensive" angekündigt, die sich gegen internationale Stützpunkte und diplomatische Einrichtungen richten sollte.

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