Dementsprechend vielfältig sind die Interessen, für die vor allem im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan gekämpft wird. Dazu kommt, dass die Grenze 2640 Kilometer lang und nur schwer kontrollierbar ist. Wer in dem Gebiet auf beiden Seiten der Grenze im Nordwesten Pakistans oder Osten Afghanistans lebt, fühlt sich in der Regel in erster Linie dem lokalen Stamm der Paschtunen zugehörig, in zweiter Linie als Muslim und erst dann als Pakistani oder Afghane. Die Tradition überlagert alles andere.
Frieden ist bislang nicht in Sicht, im Gegenteil: Der Vormarsch der Taliban in den vergangenen Wochen in Pakistans Nordwestprovinz verstärkt unter anderem die Sorge, dass die Atomwaffen des Landes in die Hände von Islamisten fallen - ein Horroszenario, vor dem sich nicht nur die USA fürchten.
Foto: Reuters / Pakistanische Taliban bei ihrem Rückzug aus dem Distrikt Buner in der Nordwestprovinz.
Texte: Michael König und Johannes Boie