Afghanistan: Taliban-Kämpfer stürmen Gericht - Dutzende Tote

Erst explodierte eine Autobombe, dann stürmten mehrere Männer das Gebäude und lieferten sich einen Schusswechsel mit den Sicherheitskräften. In der Provinz Farah im Westen Afghanistans haben Taliban-Kämpfer ein Gerichtsgebäude angegriffen. Dutzende Menschen wurden getötet.

Bei einem Angriff der radikalislamischen Taliban im Westen Afghanistans sind mehrere Menschen getötet worden. Die genaue Anzahl der Toten war zunächst noch unklar. Die britische BBC berichtet von sechs Todesopfern, die Nachrichtenagentur AFP meldet dagegen mindestens 44 Tote. Nach Informationen der Deutschen-Presse-Agentur gab es bei dem Angriff 42 Tote. Mindestens 100 Menschen sollen demnach verletzt worden sein.

Fünf Angreifer haben am Morgen das Gericht von Farah attackiert, sagte der Gouverneur der gleichnamigen Provinz. Dort lief gerade eine Verhandlung gegen zehn Taliban-Mitglieder.

Nach der Explosion einer Autobombe an der Umzäunung seien drei Männer auf das Gelände vorgedrungen und hätten sich Schusswechsel mit den Sicherheitskräften geliefert. Mindestens einer der Angreifer habe sich selbst in die Luft gesprengt.

Wie der Gouverneur weiter sagte, waren auch noch andere Gebäude in der gleichnamigen Provinzhauptstadt von dem Angriff betroffen, unter anderem Räume der Staatsanwaltschaft und eine private Bank. Es gebe vereinzelt noch Gefechte mit den Angreifern. Unter den Opfern befänden sich vier Zivilisten und drei Wachleute.

Zu dem Angriff bekannten sich die Taliban, die seit Jahren die von den USA gestützte Regierung des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai bekämpfen. Die Taliban erklärten in einer SMS an die Medien zudem, die angeklagten Taliban-Kämpfer befreit zu haben.