Afghanistan:Taliban-Angriff auf wichtige Nato-Basis

Taliban-Kämpfer haben mit Raketen und Selbstmordanschlägen einen Nato-Stützpunkt im südafghanischen Kandahar angegriffen - und wurden nach einem mehrstündigen Feuergefecht zurückgeschlagen.

In Afghanistan haben Taliban-Kämpfer den größten NATO-Stützpunkt im Süden des Landes angegriffen. Sie versuchten, mit Hilfe von Raketenbeschuss in die wichtige Militärbasis südlich von der Stadt Kandahar einzudringen. Dabei wurden zwei Zivilisten und ein NATO-Soldat verletzt.

Afghanistan: Ein afghanischer Junge beobachtet US-Soldaten in der Provinz Kandahar. Rund 150.000 Soldaten sind in der Region stationiert.

Ein afghanischer Junge beobachtet US-Soldaten in der Provinz Kandahar. Rund 150.000 Soldaten sind in der Region stationiert.

(Foto: AFP)

Zeitgleich sprengten sich in der Nähe eines Eingangs zwei Selbstmordattentäter in die Luft, um vier Komplizen Zugang zu verschaffen, wie der Sprecher der Provinzregierung der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die vier weiteren Angreifer wurden den Angaben zufolge bei einem rund einstündigen Feuergefecht getötet. In einem Anruf bei AFP bekannten sich die Taliban zu der Tat. Den Angreifern gelang es dem Regierungssprecher zufolge nicht, in die Luftwaffenbasis einzudringen. Gleichzeitig beschossen Aufständische das Lager. In der hochgesicherten Basis im heftig umkämpften Süden des Landes sind mehrere zehntausend Soldaten aus den USA, Kanada und anderen NATO-Staaten stationiert.

Der Stützpunkt in Kandahar ist das Drehkreuz für den Einsatz der ausländischen Truppen im Kampf gegen die Taliban im Süden Afghanistans. In der Vergangenheit griffen Aufständische das streng gesicherte Lager wiederholt an. Die Provinz gilt als Hochburg der radikal- islamischen Taliban. Die ISAF-Truppen stoßen auf immer stärkeren Widerstand. Eine für den Sommer geplante Offensive zur Vertreibung der Taliban aus der Provinz musste verschoben werden. Dafür gebe es noch keine ausreichende Unterstützung in der Bevölkerung, lautete die Begründung der US-Militärs im Juni.

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