Antisemitismus-Vorwürfe:Französisches Gericht stoppt Auftritt des Komikers Dieudonné

Frankreichs Oberstes Verwaltungsgericht hat den Tourauftakt des als antisemitisch kritisierten Komikers Dieudonné gestoppt. Die Richter begründeten ihre Entscheidung mit dem Risiko einer Störung der öffentlichen Ordnung.

Ein Auftritt des wegen antisemitischer Äußerungen höchst umstrittenen französischen Komikers Dieudonné ist in letzter Minute doch noch verboten worden. Frankreichs oberstes Verwaltungsgericht gab am Donnerstagabend den Behörden Recht, die einen Auftritt Dieudonnés in der westfranzösischen Stadt Nantes untersagt hatten.

Der Staatsrat in Paris annullierte nur zwei Stunden vor dem geplanten Beginn der Veranstaltung eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts von Nantes, das am Nachmittag ein Auftrittsverbot per einstweiliger Verfügung außer Kraft gesetzt hatte. Die Debatte um Dieudonné hat in Frankreich in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. Der bereits mehrfach wegen antisemitischer Äußerungen in Frankreich verurteilte Komiker hatte am Donnerstagabend in Nantes eine Frankreich-Tournee beginnen wollen.

Seine geplanten Auftritte wurden bereits in mehreren Städten verboten, wogegen Dieudonné vor Gericht vorgeht. Die Entscheidung des Staatsrats, das Auftrittsverbot zu bestätigen, ist ein Sieg für Innenminister Manuel Valls, der den örtlichen Behörden empfohlen hatte, die Veranstaltungen zu verbieten.

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