Afghanistan:Anschlag auf irakische Botschaft in Kabul

Afghanische Sicherheitskräfte riegeln die Gegend ab. (Foto: AFP)
  • In Kabul ist ein Anschlag auf die irakische Botschaft verübt worden.
  • Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert die Tat für sich.
  • In der afghanischen Hauptstadt hat es in den vergangenen Wochen mehrere Anschläge mit zahlreichen Toten gegeben.

Im Zentrum der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es einen Anschlag auf die irakische Botschaft gegeben. Zunächst habe sich ein Selbstmordattentäter am Eingang zu dem Komplex in der afghanischen Botschaft in die Luft gesprengt, teilte das afghanische Innenministerium in einer Stellungnahme mit. Drei weitere Bewaffnete seien in Gefechten mit Sicherheitskräften ums Leben gekommen.

Der irakische Botschafter, sein Stellvertreter und die übrigen Botschaftsangehörigen seien in Sicherheit gebracht worden und unverletzt. Berichte, wonach Sicherheitsleute der Botschaft bei dem Angriff getötet worden seien, wurden noch nicht bestätigt.

Angst vor Anschlägen des sogenannten Islamischen Staats

Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat über ihr Internet-Sprachrohr Amak für sich. Die irakische Botschaft hatte nach der Vertreibung des IS aus der Großstadt Mossul die Sorge geäußert, dass die Terrormiliz im Ausland Anschläge verüben könnte, um von ihren Rückschlägen im Irak abzulenken.

In Kabul sind in den vergangenen Wochen mehrere schwere Anschläge verübt worden. Bei einem Autobombenanschlag am vergangenen Montag wurden in der afghanischen Hauptstadt nach Regierungsangaben mindestens 26 Menschen getötet und 41 weitere verletzt. Bei einem Selbstmordanschlag mit einem Tanklastwagen vor der deutschen Botschaft waren Ende Mai mehr als 150 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt worden.

© SZ.de/AFP/AP/ewid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusBundeswehreinsatz in Afghanistan
:Krieg im toten Winkel

Das Wort Frieden nimmt in Afghanistan kaum noch einer in den Mund, so aussichtslos erscheint die Lage in dem Krisenland. Die Bundeswehr bleibt dennoch am Hindukusch - warum eigentlich?

Von Nico Fried, Christoph Hickmann und Tobias Matern

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: