Afghanistan:Anschlag auf deutschen Militärkonvoi in Kabul

Während Verteidigungsminister de Maizière Afghanistan besucht, ist in Kabul ein deutscher Militärkonvoi angegriffen worden. Nach Angaben von Bundeswehr und Nato ist kein Soldat zu Schaden gekommen - die Taliban aber behaupten Gegenteiliges.

Ein Selbstmordattentäter hat einen deutschen Militärkonvoi in der Nähe des Flughafens von Kabul angegriffen. Nach Angaben der Isaf-Truppe sprengte sich der Attentäter in einem Fahrzeug in die Luft. Außer dem Täter gab es demnach aber keine Toten, auch verletzt wurde niemand. Das Fahrzeug sei "zu früh explodiert" und habe den Konvoi daher nicht erreicht, sagte eine Nato-Sprecherin.

Wie ein Bundeswehrsprecher mitteilte, wurden bei dem Attentat am frühen Morgen zwei Fahrzeuge der deutschen Kolonne zwar teils beschädigt, alle Fahrzeuge hätten kurz darauf ihre Fahrt zum Flughafen aber fortsetzen können. Der stellvertretende afghanische Innenminister, General Ajub Salangi, erklärte via Twitter ebenfalls, in einem Geländewagen sei eine Bombe explodiert. Auch er teilte mit, es gebe keine Opfer.

Die Taliban bekannten sich bereits zu dem Anschlag. Ihr Sprecher Sabihullah Mudschahid behauptete, zwei deutsche Militärfahrzeuge seien zerstört und zehn Soldaten getötet oder verwundet worden. Die Taliban haben bereits in der Vergangenheit ihre Darstellung von Anschlägen auf ausländische Soldaten übertrieben.

In Kabul sind etwa 300 deutsche Soldaten stationiert. Derzeit befindet sich der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière in Afghanistan, er hielt sich zum Zeitpunkt des Anschlags in Masar-i-Scharif im Norden des Landes auf. Auf dem Flug dorthin betonte er, dass 2014 das letzte Jahr sein wird, "in dem deutsche Soldaten mit dem Isaf-Mandat in Afghanistan sein werden". Wenn es kein neues Mandat gebe, dann würden alle deutschen Soldaten Ende 2014 Afghanistan verlassen.

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