AfD:Ein intriganter Haufen

Die AfD ist keine ernstzunehmende politische Kraft.

Von Josef Kelnberger

In Baden-Württemberg hat die AfD am 13. März ihren spektakulärsten Wahlsieg gefeiert. Als stärkste Oppositionsfraktion steht sie im Parlament einer grün-schwarzen Regierung gegenüber - eine scheinbar traumhafte Konstellation, um sich als wahre konservative Kraft zu profilieren. Der bürgerliche Südwesten als Basis, um zur Volkspartei aufzusteigen? Keine vier Monate nach der Wahl geht von Baden-Württemberg das Signal aus: Die AfD zerlegt sich selbst.

Die Spaltung der Stuttgarter Fraktion wird die ganze Partei erschüttern. Vordergründig geht es um einen Abgeordneten, der offenkundig antisemitische Positionen vertreten hat. Fraktionschef Jörg Meuthen konnte sich mit seiner Forderung nach einem Ausschluss nicht durchsetzen und zieht nun mit Gleichgesinnten die Konsequenzen. Im Hintergrund ist die Affäre aber Teil eines Machtkampfs zwischen Meuthen und Frauke Petry, die gleichberechtigt die Bundespartei anführen. Ob Petry, die in Stuttgart Stimmung gegen Meuthen gemacht hatte, sich aber wirklich als Siegerin fühlen darf?

Das Stuttgarter Zerwürfnis zeigt: Die "Alternative für Deutschland" ist keine ernstzunehmende politische Kraft. Vielmehr handelt es sich um einen intriganten Haufen, der den Kampf um Macht und Ämter sogar anhand von Themen wie Antisemitismus führt - von den politischen Amokläufern in ihren Reihen ganz zu schweigen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: