Ärzte:Termin-Vermittlung umstritten

Facharzt-Service

Foto: Jens Büttner/dpa

Die KBV fordert, die Servicestellen für Termine beim Facharzt abzuschaffen.

Berlin - Die Servicestellen für schnelle Termine bei niedergelassenen Fachärzten haben sich nach Ansicht der Kassenärzte nicht bewährt und gehören wieder abgeschafft. Die Zahl der Termine, die tatsächlich Patienten vermittelt worden seien, liege im ersten Jahr seit Einführung von sogenannten Terminservicestellen bundesweit unter 120 000, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. Er fügte hinzu: "Wir hatten in diesem Zeitraum 580 Millionen ambulante Behandlungsfälle." Hauptsächlich nachgefragt würden vier Fachgruppen: Nervenärzte, Hautärzte, Gastroenterologen (Spezialisten für Magen-Darm-Erkrankungen) und Orthopäden. "Hautärzte, Gastroenterologen und Orthopäden sind Fachgruppen, bei denen einfach ein hoher Behandlungsbedarf besteht", sagte Gassen. Für die Terminvermittlung bei den Medizinern sind die 17 regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen zuständig. Die Anfragen bei den Servicestellen könne man nach dem ersten Eindruck in drei Kategorien aufteilen: Ein Drittel der Menschen suche allgemeine Informationen, ohne einen Termin zu erfragen, ein Drittel habe nicht den nötigen Überweisungsschein, und ein Drittel bekommt tatsächlich einen Termin bei einem Facharzt vermittelt. "Es gibt weniger als zehn Patienten, die wir nicht vermitteln konnten, die dann tatsächlich ins Krankenhaus gegangen sind", sagte Gassen. Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hält den Service allerdings weiter für wichtig: "Monat für Monat helfen die Terminservicestellen zehntausend Versicherten, wenn's mit dem Facharzttermin hakt." Das sei eine "Stärkung der Patientenrechte", sagte er. Genauso sieht es der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung.

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