Ägypten:Prozess gegen Mursi wird verschoben

Mohammed Mursi

Da war er noch Präsident - Mohammed Mursi im Juli 2012.

(Foto: dpa)

Das Wetter soll schuld daran sein, dass der ehemalige ägyptische Präsident nicht vor Gericht erscheinen kann. Mursi habe nicht aus dem Gefängnis eingeflogen werden können, heißt es. Ein Mitangeklagter liefert allerdings eine andere Erklärung.

Schon der Verhandlungsauftakt im November ging in Tumulten unter und musste abgebrochen werden. Nun verzögert sich der Prozess gegen den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi erneut. Er erschien nicht zum Gerichtstermin an diesem Mittwoch.

Den Behörden zufolge konnte er wegen schlechten Wetters nicht von seinem Gefängnis bei Alexandria in die Hauptstadt geflogen werden. Ein Mitangeklagter sagte dagegen, Mursi habe die Teilnahme an dem Prozess verweigert und das Gericht für verfassungswidrig erklärt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Fortsetzung des Verfahrens wurde auf den 1. Februar verschoben.

Der 62-Jährige und 14 weitere Angeklagte der mittlerweile verbotenen Muslimbruderschaft stehen wegen Anstiftung zur Gewalt vor Gericht. Bei einem Schuldspruch droht ihnen die Todesstrafe. Sie sollen für den Tod von Demonstranten im Dezember 2012 mitverantwortlich sein. Damals hatten Gegner Mursis gegen dessen Versuche demonstriert, seine Machtbefugnisse auszuweiten. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden ein Dutzend Menschen getötet.

Im Juli 2013 wurde Mursi schließlich durch das Militär entmachtet. Seitdem haben die Behörden weitere Anklagepunkte gegen ihn vorgebracht. Ihm wird Verschwörung mit der Hamas, der Hisbollah und Iran gegen Ägypten vorgeworfen sowie Verwicklung in einen Massenausbruch aus einem Gefängnis während des Aufstands gegen den langjährigen Herrscher Hosni Mubarak 2011.

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