Abzug aus der Provinz Kapisa:Frankreich beendet offiziell Kampfeinsatz in Afghanistan

Nach elf Jahren hat Frankreich seinen Kampfeinsatz in Afghanistan offiziell beendet. Die letzten 400 Soldaten der Kampftruppen begannen am Dienstagmorgen mit dem Abzug aus ihrem Feldlager in der Provinz Kapisa.

Nach elf Jahren hat Frankreich seinen Kampfeinsatz in Afghanistan offiziell beendet. Die letzten 400 Soldaten der Kampftruppen begannen am Dienstagmorgen mit dem Abzug aus ihrem Feldlager in der Provinz Kapisa.

Frankreichs Präsident François Hollande hatte den ursprünglich für Ende 2013 geplanten Abzugstermin um ein Jahr vorgezogen, allerdings sollen weiterhin rund 500 Soldaten zu Ausbildungszwecken im Land bleiben.

Bereits im vergangenen Juli hatten die Franzosen offiziell die Sicherheitsverantwortung für die nordöstlich der Hauptstadt Kabul gelegene Provinz an die afghanischen Sicherheitskräfte übergeben. Die Lage in der Provinz, durch die strategisch wichtige Verbindungstraßen von Kabul nach Pakistan verlaufen, hat sich nach offiziellen Angaben stabilisiert, doch gibt es weiter Angriffe. Zwei der sechs Bezirke sollen teilweise von Aufständischen kontrolliert werden.

Nach Angaben des französischen Kommandeurs in Kapisa, General Eric Hautecloque-Raysz, sollen fortan 4700 afghanische Polizisten und Soldaten - unterstützt von 250 US-Soldaten - in der Provinz für Sicherheit sorgen.

Auch nach dem Abzug der Kampftruppen sollen nach Januar 2013 noch 1500 französische Soldaten in Afghanistan bleiben. Zwei Drittel davon sollen bis zum Sommer den Abzug Frankreichs abwickeln. Danach bleiben noch rund 500 französische Einsatzkräfte für eine nicht näher genannte Zeit zur Ausbildung afghanischer Einheiten in Kabul stationiert.

Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hatte im Januar nach einer Reihe tödlicher Angriffe auf französische Soldaten den Abzug der Kampftruppen auf Ende 2013 vorverlegt. Sein Nachfolger Hollande zog den Termin dann noch einmal vor. Allgemein soll der ISAF-Einsatz Ende 2014 enden.

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