US-Wahl:Hillary Clinton: 22 "streng geheime" E-Mails auf Privatserver

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  • Es ist das erste Mal seit Beginn der Affäre, dass E-Mails von Clinton als "streng geheim" gelten.
  • Die E-Mails wurden auf Wunsch der Geheimdienste im Nachhinein als "streng geheim" eingestuft.
  • Für Clinton kommt die Nachricht zu einem ungünstigen Zeitpunkt - am Montag beginnen in Iowa die Vorwahlen.

Auf einem Privatserver im Haus von Hillary Clinton haben sich nach Angaben des US-Außenministeriums 22 E-Mails befunden, die als "top secret" einzustufen sind, also als streng geheim. Das teilte John Kirby mit, Sprecher des US-Außenministeriums. Die E-Mails wurden verschickt, als die jetzige Anwärterin für das Präsidentenamt Clinton noch Außenministerin war. Es ist das erste Mal seit Beginn der E-Mail-Affäre, dass Informationen auf dem Privatserver von Clinton als streng geheim eingestuft werden.

Die Nachrichten haben ein "Upgrade" erfahren, auf Wunsch der Geheimdienste hin. Hillary Clinton hatte zuvor ihren persönlichen Server und mehrere USB-Sticks an das US-Justizministerium übergeben. Die Dienste haben sich bei der Durchsicht dazu entschieden, die Mails als streng vertraulich einzustufen. Das heißt, als sie verschickt wurden, waren sie nicht als solche markiert. Darauf hatte Clinton von Anfang an gepocht.

Ausgedruckt 37 Seiten lang

Clinton ist die Favoritin für die demokratische Spitzenkandidatur für die Präsidentschaftswahl 2016. In drei Tagen beginnen in den USA die Vorwahlen. Die Botschaft kommt für Hillary Clinton also in einer denkbar ungünstigen Zeit.

Am Freitag wurden weitere E-Mails aus dieser Zeit veröffentlicht, circa 1000 Stück. Die genannten 22 sind nicht darunter sein, da die Informationen, nach Angaben von AP ausgedruckt 37 Seiten lang, zu heikel sind.

Clinton entschuldigte sich für ihr Vorgehen

Dass sie nun als streng geheim gelten, kritisierte ein Sprecher des Wahlkampf-Teams von Clinton als "Über-Klassifizierung", die vollends aus dem Ruder gelaufen sei. Die E-Mails sollten veröffentlicht werden.

Clinton wurde heftig dafür kritisiert, während ihrer Zeit als US-Außenministerin eine private Mail-Adresse (hdr22@clintonemail.com) und einen Server in ihrem Haus verwendet zu haben. Explizit verboten war das jedoch nicht. Allerdings dürfen als geheim eingestufte Inhalte das SIPRNet nicht verlassen. Dabei handelt es sich um ein separates E-Mail-Netzwerk, das vom regulären Internet abgeschnitten ist.

Als Grund dafür, einen Heimserver zu benutzen, hatte Hillary Clinton zu Beginn noch die eigene "Bequemlichkeit" genannt. Später bezeichnete sie ihr eigenes Vorgehen als Fehler.

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:Clinton entschuldigt sich für Mail-Affäre

In ihrer Zeit als US-Außenministerin verschickte sie dienstliche E-Mails über einen privaten Account. "Ein Fehler" wie sie jetzt einräumt.

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