Umstrittener Gesetzentwurf der Regierung:Schwule und Lesben sollen in Frankreich heiraten können

Die Regierung Hollande löst ein Wahlversprechen ein: Homosexuelle sollen in Frankreich künftig heiraten und Kinder adoptieren können. Einen entsprechenden Gesetzentwurf brachte das Kabinett nun auf den Weg. Doch der Widerstand ist groß.

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Die französische Regierung will Homo-Ehen erlauben - das löst eine Debatte im Land aus.

(Foto: dpa)

Homosexuelle Paare können in Frankreich möglicherweise bald heiraten. Einen entsprechenden Gesetzentwurf legte nun das Kabinett von Präsident François Hollande vor. Damit kommen die Sozialisten einem ihrer Wahlversprechen nach. Hollande bezeichnete das Projekt nach Angaben einer Sprecherin als "Fortschritt nicht nur für einige, sondern für die ganze Gesellschaft". Doch das sehen die Konservativen des Landes ganz anders.

Die Bischofskonferenz des Landes sieht mit dem Gesetz die "Fundamente unserer Gesellschaft" in Gefahr. Der Erzbischof von Paris, Kardinal André Vingt-Trois, forderte daher "eine breite nationale Debatte". Diese Ansicht teilt auch die bürgerliche UMP. Mit dem Gesetz sei eine "radikale Veränderung der Institution Ehe" geplant. Eine Hochzeit gehe aber nicht nur Erwachsene an, "es ist auch eine Geschichte von Kindern".

Nach den Plänen der Regierung sollen gleichgeschlechtliche Paare künftig nicht nur heiraten, sondern auch Kinder adoptieren können. Statistiken zufolge liegt die Zahl von Kindern, die mit gleichgeschlechtlichen Paaren leben, zwischen 24.000 und 40.000. Homosexuellen-Verbände sprechen sogar von bis zu 300.000 Kindern.

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