Tierschutz:Brandzeichen für Pferde sollen doch erlaubt bleiben

"Ein Verbot ist vom Tisch." Anscheinend konnte sich Bundesagrarministerin Ilse Aigner mit ihrer Forderung, Brandzeichen für Pferde abzuschaffen, nicht durchsetzen. Bundestagsabgeordnete der FDP und der Union sind sich einig, dass das Verbot nicht kommt. Dies gilt auch für andere Gesetzesvorhaben der Ministerin.

Bundesagrarministerin Ilse Aigner scheint mit ihren Plänen für ein Verbot des umstrittenen Schenkelbrandes zur Kennzeichnung von Pferden gescheitert zu sein. Der Münsterschen Zeitung sagte die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Christel Happach-Kasan, in der Koalition sei vereinbart worden, "dass das Setzen des Brandzeichens möglich bleiben wird - ein Verbot ist vom Tisch".

Weiter erklärte die FDP-Abgeordnete: "Wir wollen verstärkt auf Möglichkeiten zur Schmerzlinderung setzen und dies auch im Gesetz verankern." Auch der Berichterstatter der Union für das neue Tierschutzgesetz, Dieter Stier, bestätigte dem Blatt, dass sich Fachpolitiker bei einem Treffen der Koalition am Donnerstagabend, auf diesen Weg geeinigt hätten.

Er halte es für falsch, den Schenkelbrand bei Pferden zu verbieten. Dieser Auffassung seien auch die Fachpolitiker der Union und die überwiegende Zahl der Abgeordneten von CDU und CSU. "Deshalb werden wir entsprechende Änderungen am Regierungsentwurf vornehmen", sagte Stier der Zeitung.

Aigners Entwurf soll nach der Verständigung der Fachpolitiker nicht nur beim Schenkelbrand geändert werden. Auch das Verbot der Kastration von Ferkeln ohne deren Betäubung soll nicht schon 2017, sondern erst 2018 kommen, wie Happach-Kasan erklärte. Eine Anhörung im Bundestag habe ergeben, dass zu einem früheren Zeitpunkt keine praxistauglichen Alternativen zur Verfügung stünden.

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