Oberbürgermeisterwahl:"Stuttgart 21"-Gegner tritt als Kandidat an

Hannes Rockenbauch, einer der bekanntesten Gegner des Bahnprojekts, will Oberbürgermeister in Stuttgart werden. Zur Wahl im Oktober tritt er als Kandidat an.

Stuttgart 21-Vermittler Geißler sieht weiter Chancen

"Stuttgart 21"-Gegner Hannes Rockenbauch (rechts) möchte im Herbst Oberbürgermeister werden. Hier ist er mit Schlichter Heiner Geißler auf einer Pressekonferenz während der Vermittlungsgespräche zu sehen.

(Foto: dpa)

Aus den Reihen der Gegner des Bahnprojekts "Stuttgart 21" wird es einen eigenen Kandidaten für die Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl im Oktober geben. Das Bündnis "Stuttgart Ökologisch Sozial" (SÖS) schickt mit Hannes Rockenbauch einen der mittlerweile bekanntesten Gegner des Tiefbahnhofs in das Rennen um das Rathausamt, wie SÖS und Rockenbauch mitteilten.

Der 31-Jährige ist Sprecher des Aktionsbündnisses. Seit 2004 sitzt er im Stuttgarter Gemeinderat. Mit dem Wahlkampf zur Oberbürgermeisterwahl würden die bürgerlichen Parteien die Diskussion um "Stuttgart 21" gerne beenden, doch diese Chance solle ihnen nicht gegeben werden, forderte Rockenbauch. Der Wahlkampf "bietet die Gelegenheit, unsere Themen breit zu diskutieren und deutlich zu machen, dass wir unsere Stimme nicht abgeben, um dann acht Jahre zu schweigen".

Die grün-rote Landesregierung muss nach einem Volksentscheid "Stuttgart 21" durchsetzen. Daher könnte der Kandidat aus dem Umfeld der Bahnhofsgegner vor allem dem Grünen-Bewerber Fritz Kuhn gefährlich werden. Kuhn könnte Stimmen enttäuschter Projektgegner an Rockenbauch verlieren.

Am 7. Oktober wählen die Stuttgarter einen neuen Rathauschef. Die aussichtsreichsten Chancen auf das Amt hat neben Kuhn der parteilose Kandidat der CDU, der Werbemanager Sebastian Turner. Ihn unterstützen auch die FDP und die Freien Wähler. Für die SPD tritt die ebenfalls parteilose Bettina Wilhelm an, für die Piraten deren Parteimitglied Harald Hermann. Der aktuelle Stuttgarter Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) hatte im Januar bekannt gegeben, nach 16 Jahren im Amt nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten.

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