Forderung nach Beobachtermission:Syrien stimmt UN-Untersuchung zu möglichem Giftgaseinsatz zu

Wird in Syrien Giftgas eingesetzt? Und wenn ja, von wem? Das syrische Regime will nun selbst eine UN-Untersuchung in Aleppo zu einem möglichen Einsatz von C-Waffen.

Strikt weigert sich das Regime des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad, UN-Beobachter die Lage in dem Land genau zu inspizieren. Nach dem mutmaßlichen Einsatz von chemischen Waffen streiten Syrien und die Vereinten Nationen weiter über die Entsendung von Expertenteams. Die syrische Regierung forderte die UN auf, Wissenschaftler in die Stadt Aleppo zu schicken. Dort hatten Rebellen nach Darstellung der Staatsführung Giftgas eingesetzt. Die Opposition beschuldigt hingegen Truppen von Staatschef Baschar al-Assad.

Während Syrien nur Ermittlungen in Aleppo fordert, besteht UN-Generalsekretär Ban Ki Moon darauf, dass die Wissenschaftler auch die Stadt Homs besuchen, wo ebenfalls Chemiewaffen angewendet worden sein sollen.

Der syrische UN-Botschafter Baschar Dschaafari warf den Rebellen vor, auch in der Stadt Sarakeb im Norden des Landes chemische Stoffe eingesetzt zu haben. Es habe sich um Pulver gehandelt, das aus Plastiktüten verstreut worden sei. Es habe viele Verletzte gegeben, sagte Dschaafari auf einer Pressekonferenz am UN-Sitz in New York.

US-Präsident Barack Obama sagte, es gebe Hinweise, dass in dem Bürgerkrieg Chemiewaffen verwendet worden seien. Demnach ist aber noch unklar, wie, wann und durch wen die Waffen eingesetzt wurden. Obama hat der Regierung mit Konsequenzen gedroht, falls ihre Truppen C-Waffen einsetzen.

Einem Zeitungsbericht zufolge erwägt der US-Präsident die Lieferung von Waffen an syrische Rebellen. Dies berichtet die Washington Post unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsvertreter. Eine abschließende Entscheidung wolle er aber erst innerhalb der nächsten Wochen fällen.

Obama selbst sagte, als Antwort auf einen syrischen Chemiewaffeneinsatz gebe es verschiedene Optionen. Auch einen Militäreinsatz schloss er nicht ausdrücklich aus. Vor möglichen Reaktionen müssten aber klare Beweise über einen Giftgaseinsatz vorliegen.

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