Finanzkrise in Spanien:Madrid will Bedürftige vor Zwangsräumungen schützen

Politicker

Spanien will Schuldner in bestimmten Härtefällen davor schützen, zwangsweise aus ihren Wohnungen geworfen zu werden. Die Madrider Regierung beschloss eine Verordnung, wonach künftig keine Zwangsräumungen für Wohnungen verhängt werden dürfen, in denen kinderreiche Familien, Eltern mit Kleinkindern, Behinderte oder Arbeitslose leben.

Das auf zwei Jahre befristete Moratorium soll auch für Familien gelten, deren Jahreseinkommen unter 19 200 Euro liegt. Die Regierung beschloss zudem die Schaffung eines Fonds für Sozialwohnungen. Dazu sollen Immobilien gehören, die an solche Familien vermietet werden sollen, die aufgrund von Bankschulden ihre Eigentumswohnungen verloren haben. Die spanischen Banken hatten zuvor angekündigt, in extremen Härtefällen künftig darauf zu verzichten, Wohnungen zwangsweise räumen zu lassen.

Spaniens Geldhäuser waren in letzter Zeit wegen einer Welle von Zwangsräumungen ins Zentrum der Kritik geraten. Innerhalb von drei Wochen hatten zwei Wohnungsbesitzer sich das Leben genommen, weil sie ihre Bankkredite nicht bedienen konnten und daher ihre Bleibe verlieren sollten. Seit Beginn der Wirtschaftskrise wurden in Spanien etwa 350 000 Wohnungen aufgrund richterlicher Verfügungen zwangsweise geräumt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: