Der Weg nach Berlin:Das ist Sabine Poschmann

SPD-Politikerin Sabine Poschmann im Kurzporträt.

Bernd Dörries

Sabine Poschmann
(Foto: Illustration: Grafilu)

Sabine Poschmann, 43, Betriebswirtin, langjährige Betriebsrätin und auch Vorsitzende eines SPD-Ortsvereins in Dortmund. BVB-Fan.

Es ist einer ihrer ersten Auftritte als Bundestagskandidatin, und gleich mal eine ganz gute Gelegenheit zu sehen, wie die Menschen so über Politiker denken. Sigmar Gabriel, der SPD-Parteichef, ist in ihren Wahlkreis nach Dortmund gekommen und wollte eigentlich mit den Bürgern über Energiepolitik diskutieren, über Ausbildung und Leiharbeit. Die Bürger wollten aber auch wissen: Warum sind Politiker so faul? Und warum sind sie so viele? Warum verdienen sie so viel? Warum schafft man nicht ein paar Bundesländer und Politiker ab? Sabine Poschmann stand neben Gabriel auf der Bühne und lächelte tapfer.

Erschreckt hat sie das nicht. Poschmann hat nun eine Bügelflasche Bier in der Hand und erzählt von ihrem Leben, dass der sozialdemokratischen Musterbiographie doch sehr nahe kommt. Der Vater war hauptamtlich bei der SPD beschäftigt, die Mutter für die Partei im Rat der Stadt. Als Kind wurde Poschmann immer mit auf die Parteitage genommen, wo alle so freundlich und nett zu ihr waren, weil es da sonst eben wenig Kinder gab. Sie hat die Partei also als ein sehr freundliches Wesen kennengelernt. Dann Realschulabschluss, Lehre, zweiter Bildungsweg, Studium und Fortbildungen, das ganze Berufsleben lang bei den Stadtwerken und deren Energietochter, zuletzt als Pressesprecherin. Sie war bei den Jusos aktiv, dann im Betriebsrat und schließlich kam sie in den Rat der Stadt. Mehr Sozialdemokratie geht nicht.

"Solidarität", sagt Sabine Poschmann, das sei ihr das wichtigste, hier im Ruhrgebiet, in der Partei und in der Politik. Sie ist noch jung, aber eben schon lange genug in der Politik, um zu wissen, dass Sachen dauern, dass sie erst einmal eine kleine Abgeordnete sein wird. Wobei das nicht einmal sicher ist. Poschmann traut sich ziemlich viel zu. Sie wisse, dass sie das könne, Bundestagsabgeordnete. Ihr Wahlkreis ist ein ziemlich sicherer, seit Menschengedenken rot. Sie kann eigentlich nicht viel falsch machen. Man wird sehen.

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