Zusammenstoß von Bus und Lkw:Zahl der Toten steigt auf 43

  • In den Morgenstunden hat es nahe der südwestfranzösischen Stadt Libourne einen schweren Unfall gegeben.
  • Ein Reisebus und ein Lkw sind zusammengeprallt und haben Feuer gefangen.
  • 43 Menschen kamen ums Leben, acht weitere wurden verletzt.
  • Premierminister Valls und Innenminister Cazeneuve reisten zur Unfallstelle.

Beim Zusammenstoß eines Reisebusses mit einem Lastwagen sind 43 Menschen ums Leben gekommen. Der Unfall ereignete sich um 7:30 Uhr morgens auf der schmalen Landstraße D17 kurz hinter Gemeinde Puisseguin in Südwestfrankreich, etwa 60 Kilometer östlich von Bordeaux. Die zwei Fahrzeuge krachten ineinander. Unter der Wucht des Aufpralls fingen sowohl der Reisebus als auch der Sattelschlepper innerhalb kürzester Zeit Feuer.

"Kurvig, gefährlich und eng"

Ersten Ermittlungen zufolge hatte der Lastwagenfahrer in einer scharfen Linkskurve die Kontrolle verloren. Sein Fahrzeug stellte sich "quer über die Straße", sagte der Bürgermeister von Puisseguin. Die Straße gilt unter Einheimischen als tückisch: Als "kurvig, gefährlich und eng" beschreiben Anwohner die Strecke.

Der Busfahrer habe den Unfall kommen sehen und habe versucht, ihn zu verhindern, so der Bürgermeister. Ohne Erfolg, Er konnte demnach nur noch den Türöffnungsmechanismus betätigen. Acht Menschen, darunter der Fahrer, schafften es, sich so aus dem brennenden Bus zu befreien. Vier von ihnen wurden schwer verletzt, vier weitere trugen leichte Verletzungen davon.

41 Buspassagiere, der LKW-Fahrer und sein Sohn sind tot

Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Feuerwehr um 41 Businsassen, den Fahrer des Sattelschleppers und ein Kind, das auf dem Beifahrersitz des Lkw gesessen hatte - offenbar der dreijährige Sohn des Fahrers.

Lokalen Medien zufolge befanden sich in dem Bus überwiegend ältere Menschen auf einem Tagesausflug in die Weinbauregion Béarn. Ein Abgeordneter der Region sagte dem Sender BFM, die meisten Opfer seien Senioren aus dem Südwesten Frankreichs gewesen. Sie stammten aus umliegenden Städten.

Schlimmster Verkehrsunfall in Frankreich seit 30 Jahren

Dutzende Rettungskräfte waren am Unfallort im Einsatz, die Straße wurde gesperrt. "Ganz Frankreich trauert", sagte Premierminister Manuel Valls, der am Mittag zur Unglücksstelle reiste. Präsident François Hollande, der gerade in Griechenland ist, sprach von einer "furchtbaren Tragödie".

Es soll sich um den schlimmsten Verkehrsunfall in Frankreich seit dem 31. Juli 1982 handeln. Damals waren in Beaune im Département Côte-d'Or (Burgund) bei einem Busunfall 53 Menschen ums Leben gekommen.

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