Zugunglück in Hessen:Bagger fuhr auf falschem Gleis

Wie konnte es zu dem Unglück kommen, bei dem drei Menschen starben und 13 verletzt wurden? Tage nach der Kollision eines Regionalzugs und eines Baufahrzeugs gibt es eine erste Antwort: Der Fahrer des Baggers war auf dem falschen Gleis unterwegs.

Drei Menschen starben bei dem Zusammenstoß eines Regionalzuges und eines Schienenbaggers in der Nacht zum vergangenen Freitag, 13 wurden verletzt, drei Tage blieb die Strecke gesperrt. Die Ursache für das schwere Bahnunglück bei Mühlheim in Südhessen war tagelang völlig unklar - nun steht fest: Der Bagger war auf dem falschen Gleis unterwegs.

Drei Tage lang war der Streckenabschnitt bei Mühlheim am Main nach der Kollision in der Nacht zum Freitag gesperrt. Die Gleise mussten auf einer Länge von 500 Metern erneuert werden. (Foto: dapd)

Noch unklar sei allerdings, ob der Baggerfahrer das falsche Gleis genannt bekommen oder es selbst verwechselt habe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt. Aufschluss hierüber soll unter anderem die Auswertung des Fahrtenschreibers der Regionalbahn geben, der am Montag sichergestellt wurde.

Nachdem Zug und Bagger geborgen worden waren und die Deutsche Bahn die beschädigten Gleise auf einer Länge von 500 Metern ausgetauscht hatte, wurde der Streckenabschnitt bei Mühlheim am Main wieder freigegeben.

In der Nacht zum Freitag war eine mit 35 Passagieren besetzte Regionalbahn zwischen Frankfurt und Wächtersbach mit dem Zwei-Wege-Bagger zusammengestoßen. Der 54-jährige Lokführer und zwei Bauarbeiter kamen ums Leben. Der Schaden geht nach Angaben der Bundespolizei in die Millionenhöhe.

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