Zehn Jahre nach 9/11:Als die Zeit stehenblieb

Eine Uhr fällt von der Wand und hält den Moment für immer fest. Eine Flugbegleiterin trägt pflichtbewusst jeden Flug in ein Notizbüchlein ein - auch ihren letzten. Eigentlich alltägliche Fundstücke erzählen in einer Ausstellung ihre ganz eigene Geschichte vom Schicksalstag 9/11.

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Smithsonian Previews New Exhibit Of Objects From Sites Of 9/11 Terror Attacks

Quelle: AFP

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Eine Uhr fällt von der Wand und hält den Moment für immer fest. Eine Flugbegleiterin trägt pflichtbewusst jeden Flug in ein Notizbüchlein ein - auch ihren letzten. Eigentlich alltägliche Fundstücke erzählen in einer Ausstellung ihre ganz eigene Geschichte vom Schicksalstag 9/11.

Uhren, Handys, Münzen: Es sind Alltagsgegenstände, die das Smithsonian National Museum of American History derzeit in einer Sonderausstellung zeigt. Ihre Bedeutung erhalten sie erst im Zusammenhang: Sie wurden in den Ruinen der New Yorker Twin Towers und an anderen Anschlagsorten gefunden - und erzählen jeder für sich eine kleine Geschichte von der großen Katastrophe am 11. September 2001.

Diese Uhr etwa fiel im Pentagon von der Wand, als der American Airlines Flug 77 in das Gebäude des Verteidigungsministeriums in Washington krachte. Sie zeigt noch immer die Uhrzeit des Anschlags.

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Ebenfalls aus dem Pentagon stammen diese Sondermünzen: Sie sind in der Hitze nach dem Anschlag zusammengeschmolzen. Nachdem das Flugzeug in die Westseite des Gebäudes gekracht war, explodierten seine Tanks, ein Großbrand brach aus.

"Durch diese gewöhnlichen Objekte können wir als Kuratoren außergewöhnliche Geschichten erzählen", sagt Bill Yeingst vom Smithsonian Museum über die Ausstellung 11. September - Erinnerung und Reflexion. Sie wird vom 3. bis 11. September in Washington zu sehen sein.

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Etliche der 50 Exponate wurden aus den Trümmern der entführten Flugzeuge geborgen. Diese Sicherheitsgurte wurden in Shanksville im US-Bundesstaat Pennsylvania gefunden, wo um kurz nach zehn Uhr die entführte Maschine des United Airlines Fluges 93 zerschellte.

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Diese Ruftaste stammt aus den Trümmern der Boeing 757. Vermutlich haben Passagiere und Besatzungsmitglieder noch versucht, die Kontrolle über die Maschine wiederzuerlangen. Das legen zumindest Berichte über Telefonate mit Angehörigen und bei Notrufzentralen nahe. Die Menschen an Bord wussten von den Anschlägen in New York und Washington und ahnten wohl, dass ihnen ein ähnliches Schicksal drohte.

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Unklar ist bis heute, welches Ziel die Terroristen mit dem vierten entführten Flugzeug treffen wollten. Vermutet wird Camp David, der Urlaubssitz des Präsidenten, das Weiße Haus oder das Kapitol in Washington.

Bei der Ausstellung im Smithsonian Museum wurde - wie bei diesem Rumpffragment des Unglücksflugs 93 - bewusst auf Glaskästen oder -scheiben verzichtet, um den Besuchern eine unmittelbare, persönliche Erfahrung zu ermöglichen.

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Auch diese Überreste einer Geschwindigkeitsanzeige stammen aus den Trümmern in Shanksville. Alle 44 Menschen an Bord kamen ums Leben: vier Entführer, 33 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder. Unter ihnen war ...

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... die Flugbegleiterin Lorraine Bay. In diesem Büchlein hielt sie sorgfältig jeden Flug fest, auf dem sie arbeitete.

"Gewöhnliche Leute wie wir sind an diesem Tag in die Geschichte getreten und haben die amerikanische Erfahrung mitgeprägt", sagt Smithsonian-Mitarbeiter Bill Yeingst.

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Bei diesem Metallknäuel handelt es sich um die Tür eines Feuerwehrautos, das von Trümmern des World Trade Centers in New York zerquetscht wurde. "Den Menschen dabei zu helfen, sich an diesen Tag zu erinnern", beschreibt David Allison vom Smithsonian Institut als das Ziel der Ausstellung.

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Zu sehen ist unter anderem auch jene Videokamera, mit der die einzigen bekannten Bilder der ersten Attacke auf das World Trade Center gefilmt wurden - und das Handy, mit dem der damalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani während der Anschläge telefonierte (im Bild). Als um 9:59 Uhr der Südturm einstürzte, befand sich Giuliani nur zwei Blocks entfernt und versuchte Vizeprädident Dick Cheney ans Telefon zu bekommen.

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Dieses Metallteil verband einst eine Deckenkonstruktion mit einer Wand im World Trade Center. Ein Großteil der Trümmer der Twin Towers lagert noch heute in einem riesigen Hangar der New Yorker Hafenbehörde.

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Doch die Macher der Ausstellung in Washington wollen die Besucher auch dazu bringen, zu reflektieren, "wie sich ihr Leben in den vergangenen zehn Jahren verändert hat". So gehören auch Exponate wie diese dazu: eine Auswahl verbotener Gegenstände, die von der Sicherheitsbehörde TSA an US-Flughäfen sichergestellt wurden. 

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Zehn Jahre nach den Terrorakten widmen zahlreiche Einrichtungen und Museen den Anschlägen eigene Ausstellungen: Diese Handys und Pager sind beispielsweise im Washingtoner Newseum zu sehen, das der veränderten Rolle des FBI nachspürt.

© sueddeutsche.de/leja/jobr, luk
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