Wuppertal:Enkel nach Doppelmord  in Haft

Vor Monaten wurde ein Ehepaar ermordet aufgefunden. Nun steht der Enkel im Verdacht.

Von Jan Bielicki, Düsseldorf

Der Doppelmord an einem als Kunstmäzene stadtbekannten Unternehmer-Ehepaar aus Wuppertal steht offensichtlich vor der Aufklärung. Unter dem Verdacht, vor drei Monaten den 91-jährigen Enno Springmann und dessen 88-jährige Frau Christa getötet zu haben, nahmen Polizisten am Montag den Enkel des Paares und einen Bekannten des Enkels fest, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Wuppertal mitteilten. Gegen die 25 und 44 Jahre alten Männer hatte das Amtsgericht demnach bereits in der vergangenen Woche Haftbefehl wegen zweifachen gemeinschaftlichen Mordes erlassen. Als mutmaßliches Motiv der Tat nannte die Polizei Habgier. Der Enkel habe befürchtet, vom Erbe ausgeschlossen zu werden, sein Bekannter und Geschäftspartner soll sich finanzielle Zuwendungen vom Enkel versprochen haben.

Die beiden sollen das Ehepaar am frühen Abend des 19. März diesen Jahres in dessen Anwesen im Stadtteil Ronsdorf getötet haben. Es sei nach wochenlangen Ermittlungen am Tatort gelungen, relevante DNA- und Faserspuren nachzuweisen, meldeten Polizei und Staatsanwaltschaft. Bereits in den Wochen nach der Tat hatten die Ermittler die Täter im Bekanntenkreis der Getöteten vermutet, da im Haus offenbar weder Einbruchsspuren gefunden wurden noch Wertgegenstände fehlten. Enno Springmann war Gesellschafter eines Maschinenbau-Unternehmens und saß lange für die CDU im Wuppertaler Stadtrat. Eine von ihm und seiner Frau gegründete Stiftung bedachte jedes Jahr drei Künstler mit Wuppertal-Bezug mit Preisen.

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