Wirbelsturm auf den Philippinen:Mehr als 270 Tote durch Taifun "Bopha"

Lesezeit: 1 min

Die Zahl der Todesopfer steigt kontinuierlich, Zehntausende sind weiter auf der Flucht: Der Taifun "Bopha" hat auf den Philippinen katastrophale Verhältnisse hinterlassen. Überschwemmungen und Erdrutsche bedrohen die Bevölkerung weiter.

Er riss Bäume aus, deckte Häuser ab, brachte Überschwemmungen und riesige Erdrutsche: Auf den Philippinen herrschen chaotische Zustände, nachdem der Taifun Bopha am Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Stundenkilometern im Osten der Insel Mindanao auf Land gestoßen ist.

Mittlerweile ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 270 gestiegen, viele der Opfer wurden unter Schlammlawinen begraben. Die Zahl der Vermissten beziffert sich auf etwa 300 Einwohnern. Etwa 60.000 Menschen sind auf der Flucht oder in Notunterkünften. Mehr als 2700 Häuser wurden beschädigt oder zerstört.

Schwerer Wirbelsturm auf den Philippinen
:Mehr als 60.000 Menschen flüchten vor "Bopha"

Nach dem schweren Unwetter im Süden der Philippinen steigt die Zahl der Todesopfer weiter an. Inzwischen bewegt sich der Taifun auf die Urlaubsorte des Landes zu.

Allein in der schwer zugänglichen Stadt New Bataan auf Mindanao wurden 49 Menschen durch eine Schlammlawine getötet, wie der Innenminister Mar Roxas im Fernsehsender ABS-CBN erklärte. Laut dem Bürgermeister der Stadt waren viele der Opfer Bewohner eines nahe gelegenen Dorfes, die sich vor Überschwemmungen hatten in Sicherheit bringen wollen.

Die Armee versuchte mit Unterstützung von schwerem Gerät und Hubschraubern nach New Bataan vorzudringen. Die durch den Wirbelsturm ausgelösten Überschwemmungen hatten Bäume und Felsbrocken mit sich gerissen. Zahlreiche der zum großen Teil muslimischen Bewohner von Mindanao sind weiterhin ohne Strom und von der Außenwelt abgeschnitten.

Etwa 20 schwere Stürme pro Jahr

Zehntausende Menschen hatten in Notunterkünften Schutz vor dem Unwetter gesucht. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden Anwohner der Küstenregionen und niedrig gelegener Siedlungen wegen der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen in Sicherheit gebracht, häufig in Schulen oder Kirchen.

Bopha ist der stärkste der bislang 16 schweren Stürme, die in diesem Jahr auf das Archipel im Westpazifik trafen. Im Schnitt durchleben die Bewohner der Philippinen etwa 20 schwere Stürme pro Jahr. Im August wurden in dem südostasiatischen Land bei mehreren Unwettern etwa 100 Menschen getötet. 2011 kamen durch 29 Wirbelstürme 1500 Menschen ums Leben, davon allein 1200 auf Mindanao durch den Tropensturm Washi.

Bopha hat sich mittlerweile abgeschwächt und zog Richtung Westen zur Palawan-Insel und dem Südchinesischen Meer.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/dapd/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: