Winehouse in London vor Gericht:Amy wortkarg

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Frau Winehouse ganz zahm: Die Skandal-Sängerin soll einen weiblichen Fan geschlagen haben, dafür musste sie sich nun sichtlich genervt vor Gericht verantworten.

Auftritt vor Gericht: Rüpel-Diva Amy Winhouse ("I told you I was trouble") hat in einem Prozess wegen Körperverletzung bestritten, einen Fan geschlagen zu haben. Die 25-Jährige bezeichnete sich bei einer Anhörung in London als "nicht schuldig".

Draußen durfte sie wieder posen: Amy Winehouse nach ihrem Auftritt vor Gericht. (Foto: Foto: AFP)

Nach zehn Minuten wurde der Prozess vertagt, im bunten freizügigen Sommerkleidchen und auf hochhackigen Schuhen stöckelte die Soulsängerin aus dem Verhandlungssaal. Mit der Vernehmung der Zeugen wird am 23. Juli begonnen.

Winehouse soll im September 2008 bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung einen weiblichen Fan geschlagen haben. Die Frau hatte die fünffache Grammy-Gewinnerin ("Rehab", "Back To Black") um ein gemeinsames Foto gebeten. Zunächst war Winehouse laut Augenzeugen einverstanden. Als die Frau aber noch einen weiteren Fan dazu holen wollte, soll die Sängerin ausgerastet sein und zugeschlagen haben.

Vielleicht lag es an dem harten Stuhl, vielleicht an dem kurzen Kleid: Keine Minute konnte die Sängerin hinter der mit Glasscheiben eingefassten Anklagebank still sitzen. Unruhig zappelte sie hin und her, richtete ihre Bienenkorbfrisur oder knackte mit den Fingern, während Anwalt Mark Haslam und Ankläger Philip Lemoine mit dem Richter über Zeugen, Termine oder Verfahrensfragen diskutierten.

"Entschuldige mich für sie"

Amy blickte derweil genervt an die Decke. Selbst dem Verteidiger war das Verhalten seiner Mandantin unangenehm. Jedenfalls bat der Mann, der im dunklem Zweireiher, mit kurzgestutzten grauen Haaren und randloser Brille seine Mandantin verteidigen sollte, erstmal um Nachsicht für das Zuspätkommen der Sängerin. Der dichte Verkehr sei daran schuld gewesen. "Ich entschuldige mich für sie dafür beim Gericht", sagte der Anwalt.

Und damit hatte er schon mehr gesagt, als Winehouse während der restlichen Verhandlung. Amy hatte insgesamt vier Sprecheinsätze - zu denen sie aufstand und vergeblich versuchte, ihr kurzes Kleid mit Blumenmuster und Spaghetti-Trägern in die Länge zu ziehen. Sie nannte ihren Namen "Amy Jade Civil" - sie ist nach wie vor mit Blake Fielder-Civil verheiratet. Dann sagte sie noch ihr Geburtsdatum, "nicht schuldig" und - auf die Frage des Richters, ob sie verstanden habe, dass sie sich am 23. Juli wieder bei Gericht einfinden müsse - "Das habe ich".

Und dann war das bizarre Schauspiel schon wieder vorbei. Eskortiert vom mehreren Leibwächtern Marke Schwergewichtsboxer entschwand Amy erst im Fahrstuhl des Gerichts, trat auf die Straße und verursachte damit sofort ein Blitzlichtgewitter der hinter Absperrgittern wartenden Fotografen. Da war die Sängerin - anders als im Gerichtssaal - wieder in ihrem Element. Ein koketter Blick hier, ein Lächeln dort. Dann stiegt sie in eine schwarze Limousine, der Fahrer gab Gas. Ende des Auftritts.

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