Wilma wütet in der Karibik:Licht aus, Land unter

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Mit 200 Stundenkilometern fegte Wilma über die Küsten hinweg und hinterließ ein Bild der Zerstörung. Havanna ertrinkt in den Fluten, in Florida starben sechs Menschen. Hier waren über sechs Millionen Haushalte ohne Strom. Meteorologen fürchten, dass Wilma jetzt auf dem Atlantik neue Kräfte sammelt.

Dann könnte der Hurrikan erneut auf das Festland treffen und auch die nördlichere Ostküste der USA verwüsten. Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums könnte Wilma bis Mittwochmorgen sogar Kanada erreichen. Allerdings würden ihn die niedrigeren Temperaturen dort abschwächen, meinte ein Meteorologe des Nachrichtensenders CNN.

Shannon Potts vor ihrem zerstörten Heim in Everglades City, Florida. (Foto: Foto: AP)

"Wilma" hatte am Montag ein Bild der Zerstörung in Florida hinterlassen. Der Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von über 200 Stundenkilometern beschädigte tausende Häuser, trug viele Dächer ab, entwurzelte Bäume und stürzte Strommasten.

Etwa sechs Millionen Menschen waren am Abend ohne Strom. Davon betroffen waren alle vorgelagerten Inseln, die Florida Keys, und ein Gebiet bis nach Daytona Beach im Norden. Die Versorgungsunternehmen befürchten, dass es mehrere Wochen dauern wird, bis alle Haushalte wieder an das Netz angeschlossen sind.

Wilma kostet 25 Menschen das Leben

Manche Orte und viele Straßen waren nach den seit Tagen andauernden, heftigen Regenfällen überflutet. Die Behörden sprachen von dem schlimmste Wirbelsturm in der Region um Fort Lauderdale seit 1950.

Mindestens sechs Menschen starben laut CNN bei der Naturkatastrophe in dem US-Bundesstaat. Damit stieg die Zahl der Todesopfer des Wirbelsturms in Haiti, Jamaika, Mexiko und den USA auf 25. Ein Bewohner von Coral Springs bei Fort Lauderdale wurde von einem Baum erschlagen, ein anderer kam unter dem einstürzenden Dach seines Hauses im Bezirk Coral Springs ums Leben.

In Boyton Beach wurde eine 82-jährige Frau von den Splittern einer einbrechenden Glastür tödlich verletzt. Drei weitere Tote wurden aus den Bezirken Palm Beach, St. Johns und Collier gemeldet. Zuvor kamen bereits sechs Menschen in Mexiko sowie 13 in Jamaica und Haiti ums Leben.

Humor ist wenn man trotzdem lacht: In Havanna warten Kubaner auf ihre Evakuierung. (Foto: Foto: dpa)

Havanna ertrinkt

Der Sachschaden wurde allein in Florida auf zwei bis neun Milliarden Dollar geschätzt. In der Umgebung von Miami und Fort Lauderdale gingen zahllose Fensterscheiben zu Bruch und Häuser wurden abgedeckt. Etwa 35 Prozent des Stadtgebiets von Key West wurden überflutet. Im Bezirk Miami-Dada erreichten die Niederschläge eine Höhe von 20 Zentimetern. In Naples waren es 16,5, in Fort Lauderdale 7,5 Zentimeter. Für mehr als ein Drittel der Bewohner von Florida brach die Stromversorgung zusammen.

In der kubanischen Hauptstadt Havanna trat das von "Wilma" aufgewühlte Meer am Montag über die Kaimauern und überflutete weite Teile der Stadt. Marinetaucher brachten mehrere hundert Bewohner mit Schlauchbooten in Sicherheit. Die Fluten beschädigten mehrere historisch wertvolle Gebäude aus der spanischen Kolonialzeit am Malecon, der Uferpromenade von Havanna.

"Wilma" war der 21. Wirbelsturm in der diesjährigen Hurrikan-Saison in der Karibik, die im November zu Ende geht.

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