Wetter in Norddeutschland:Eisglätte führt zu zahlreichen Unfällen

Eisglätte in Norddeutschland

In Norddeutschland führte die Glätte zu einigen Problemen.

(Foto: dpa)
  • Nächtlich gefrierender Regen hat in Norddeutschland zu zahlreichen Unfällen geführt. Während es bei den Verkehrsunfällen weitgehend bei Blechschäden blieb, zogen sich zahlreiche Bewohner durch glatte Straßen Verletzungen zu.
  • In Berlin rief die Feuerwehr für einige Stunden den Ausnahmezustand aus.
  • Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für die kommenden Tage im Norden und Osten vor überfrierender Nässe. Für das kommende Wochenende sagt die Behörde aber frühlingshafte Temperaturen voraus.

Völlig vereiste Scheiben, spiegelglatte Gehwege und Straßen - einen ungefährlichen Start in die neue Woche hatten die Menschen in Norddeutschland nicht. Grund dafür waren nächtlicher Regen und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, die die Wege über Nacht zu gefährlichen Rutschbahnen werden ließen.

Allein in Hamburg kam es am Vormittag zu zahlreichen Stürzen. In der "heißen Phase" seien bis zu 150 Notrufe in der Rettungsleitstelle eingegangen, teilte die Hamburger Feuerwehr mit. Fußgänger, aber auch Radfahrer erlitten auf den glatten Flächen Knochenbrüche, Platzwunden und Prellungen. Die Polizei zählte an dem Morgen zudem insgesamt 124 Verkehrsunfälle - etwa 50 mehr als sonst in diesem Zeitraum.

Auch in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin blieben Autofahrer und Fußgänger nicht von der Glätte verschont. Allein in der Hauptstadt meldete die Feuerwehr in den Morgenstunden 250 wetterbedingte Einsätze. Von etwa 7.30 Uhr an gingen so viele Notrufe ein, dass der Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte, zogen sich viele Anwohner teils direkt vor der eigenen Haustür Knochenbrüche oder Verstauchungen zu. Auf Twitter empfahl die Feuerwehr deswegen am Morgen: "Wer kann, bleibt bitte zu Hause!"

Auch auf den Straßen sorgte die Glätte in der Hauptstadt für zahlreiche Probleme. Da die meisten Autofahrer aber sehr langsam unterwegs waren, bliebt es bei Blechschäden. Im Laufe des Vormittags beruhigte sich die Situation wieder. Eine DWD-Warnung vor Glätte für die Region wurde aufgehoben. Der Ausnahmezustand bei der Feuerwehr war gegen 13.00 Uhr beendet.

Am Wochenende könnte es bis zu 18 Grad geben

Für die Nacht zum Dienstag erwartet der Deutsche Wetterdienst für den Norden und Osten Deutschlands Reifglätte und überfrierende Nässe, für den Mittwochmorgen noch einmal Glätte durch leichten Schneefall. Dann ist aber erst einmal Schluss mit den winterlichen Temperaturen. Für das nächste Wochenende sind im Westen und Südwesten Deutschlands bis zu 18 Grad möglich, prognostiziert der Deutsche Wetterdienst. Im Nordosten seien ebenfalls zweistellige Werte möglich.

In Großbritannien sorgte die Kälte für massive Probleme bei der Wasserversorgung. Dort platzen aufgrund der tagelangen Minustemperaturen und dem anschließenden raschen Temperaturanstieg zahlreiche Rohre. Wegen des gesunkenen Wasserdrucks versiegten daraufhin die Hähne in vielen Häusern und Wohnungen. Allein in London hatten 12 000 Haushalte vorübergehend kein Wasser, wie der Versorger Thames Water mitteilte.

Die Menschen wurden aufgerufen, nur so viel Wasser zu nutzen wie unbedingt nötig. "Bitte nehmen Sie kurze Duschen statt Bäder, lassen Sie die Wasserhähne nicht unnötig laufen und starten Sie ihre Waschmaschinen und Geschirrspüler nur wenn sie voll sind", hieß es in einer Mitteilung von Thames Water. Londons Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete die Situation als "inakzeptabel".

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