Wetter in Deutschland:"Im Süden wird der Regen wärmer"

Regenwetter

Blumen im Regen: Tropfen hängen an den Blütenblättern eines Gelben Sonnenhutes.

(Foto: dpa)

Rekordhitze an Pfingsten, Bodenfrost im August und ständig dieser Regen: Dieser Sommer hat seinen Namen nicht verdient. Die Sonne macht sich auch in den nächsten Tagen rar - doch die Hoffnung auf einen schönen Altweibersommer besteht.

  • Meteorologen über den Sommer 2014: "Es fehlte ein bisschen die Sonne."
  • Unwetter und Sommergewitter mit Starkregen sorgten immer wieder für zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei.
  • Das Wetter bleibt auch in den nächsten Tagen wechselhaft, die Temperaturen steigen jedoch.

Schnee auf der Zugspitze im August

Schwüle Hitze, heftige Unwetter und ein kühler Ausklang: Der Sommer 2014 lässt sich definitiv als wechselhaft bezeichnen. "Das Wetter war zum Teil auf engem Raum ganz unterschiedlich", sagte Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. "In den Urlaubsregionen fehlte ein bisschen die Sonne." Auf der Zugspitze fiel schon im August der erste Schnee, und manches Freibad machte wegen des frühherbstlichen Wetters zu. Für die Meteorologen geht der Sommer mit dem August zu Ende.

5,7 heiße Tage im Sommer

Heißester Tag des Jahres war in vielen Orten der Pfingstmontag. Am 9. Juni wurde auch die Spitzentemperatur des Sommers gemessen: 37,7 Grad im baden-württembergischen Rheinau-Memprechtshofen. "Sonst haben wir aber durchaus auch 38 oder sogar mal 39 Grad", sagte Lux.

Heiße Tage - ab 30 Grad - gab es insgesamt nur wenige in diesem Sommer: 5,7 haben die Meteorologen ausgemacht, im Jahr zuvor waren es 10,0. Sommertage mit mindestens 25 Grad gab es zwar durchaus, diese fielen aber oft sehr schwül aus. Vor allem in den nördlichen Bundesländern sowie in Teilen Bayerns war die Sonne in diesem Sommer seltener zu sehen als sonst. Gerade im Ferienmonat August machte sie sich in den Urlaubsregionen Bayerns rar.

Kein Sommer an der Ostsee

Kein Badewetter in Sicht: Eine Touristin spaziert im Regen den Strand auf der Insel Usedom entlang.

(Foto: dpa)

Bodenfrost im August

Die Nacht 26. August ist in weiten Teilen Norddeutschlands die kälteste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen: Mit 3,3 Grad etwa in Hannover und 6 Grad in Hamburg sanken die Temperaturen auf den tiefsten bislang registrierten Wert für dieses Datum, berichtete der Deutsche Wetterdienst. Das Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation teilte mit, sogar Minusgrade gemessen zu haben: In Quickborn (Schleswig-Holstein) sei die Bodentemperatur in der Nacht auf minus 1 Grad gesunken.

200 Liter pro Quadratmeter in Münster

Unwetter und Sommergewitter mit Starkregen sorgten immer wieder für zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei. Mit deutlich mehr als 200 Litern pro Quadratmeter wurde die größte Niederschlagsmenge am 28. Juli in Münster gemessen. Das Landesumweltamt sprach sogar von 292 Litern und damit von einer der jemals höchsten in Deutschland gemessenen Menge. In Bayern blieb es dagegen in vielen Gegenden zu trocken.

Tiefs über Zentraleuropa haben - anders als in den meisten Sommern - das Wetter bestimmt. Diese Wetterlage führe häufig zu Gewittern mit Starkniederschlag und habe seit dem vergangenen Jahrhundert zugenommen, sagten die Meteorologen.

Die Wetteraussichten

"Wir hoffen, dass sich die Wetterlage ein bisschen stabilisiert und wir nach dem unschönen August-Ausklang noch einen ruhigen, warmen Altweibersommer bekommen", sagte Lux. In den nächsten Tagen ist eine stabile Wetterlage aber noch nicht in Sicht. Zwar steigen die Temperaturen allmählich wieder etwas, es bleibt aber unbeständig, und mit Schauern muss ständig gerechnet werden. An der Augustsonne kann sich vorerst nur die Nordhälfte Deutschlands freuen. Zwar werden dort die Nächte schon recht kalt, aber tagsüber herrsche an den Küsten von Nord- und Ostsee bei viel Sonnenschein und schwachem Wind Strandwetter, sagte Meteorologe Helge Tuschy vom Deutschen Wetterdienst.

Südlich der Mittelgebirge dominierten dagegen dicke Wolken, dort regne es immer wieder. Am Donnerstag werde sich laut Tuschy die Sonne überall häufiger durchsetzen. Es bleibe im größten Teil Deutschlands recht wechselhaft mit vielen Schauern und Gewittern, "aber der Regen wird im Süden immerhin ein bisschen wärmer." Am Oberrhein seien sogar sommerliche 25 Grad möglich.

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