Wetter:Fehmarn, Hiddensee oder doch Weihenstephan?

Seit Jahren streiten sich Gemeinden um den Titel "der sonnigste Ort Deutschlands": Wir haben Sonnenscheindauer und Ferienfaktor der zehn populärsten Anwärter verglichen.

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(Foto: Sueddeutsche)

Schneefernerhaus: Sonnenschein: 1873 Stunden*. Anreise: Per Seilbahn von Grainau auf die Zugspitze. Das Haus liegt direkt unterhalb des Gipfels in einer Höhe von 2656 Meter, es wird als Umwelt- und Klimaforschungsstation genutzt. Geeignet für: Wetterfeste Wanderer. Ferienfaktor: Nun ja. Hier kann es auch im Sommer schneien. Einpacken: Mütze, Handschuhe, Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor.

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(Foto: imago)

Klippeneck: Sonnenschein: 1798 Stunden. Anreise: Das 980 Meter hohe Klippeneck ist ein erhöhter Geländepunkt auf der Schwäbischen Alb zwischen Balingen und Tuttlingen, erreichbar mit dem Auto. Geeignet für: Segelflieger. Hier ist Deutschlands höchstgelegenes Segelfluggelände. Ferienfaktor: Mittel. Es gibt ein Restaurant und schöne hügelige Wiesen. Einpacken: Flugschein, Fliegerbrille, ggf. Notizen aus dem Seminar gegen Flugangst.

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(Foto: imago)

Karlshagen: Sonnenschein: 1779 Stunden. Anreise: Karlshagen liegt auf der Ostseeinsel Usedom, die über eine Brücke erreichbar ist. Geeignet für: Sonnenhungrige Familien. Ferienfaktor: Könnte kaum höher sein. Der Ort liegt mitten in einem Naturschutzgebiet, es gibt Strandkörbe, eine Zauberwelt für Kleinkinder und feiner, weißer Sand. Einpacken: Badehose plus komplette Sonnenausrüstung, Sonnencreme, Sonnenhut, Sonnenbrille.

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Hiddensee-Vitte: Sonnenschein: 1771 Stunden. Anreise: Den Hauptort der Insel Ostseeinsel Hiddensee erreicht man per Fähre von Rügen aus. Geeignet für: Kunstinteressierte. Viele Künstler und Dichter arbeiteten hier. Im 20. Jahrhundert urlaubte in Hiddensee-Vitte Malerin Käthe Kollwitz, ihr Kollege Erich Heckel malte 35 Hiddensee-Bilder. Ferienfaktor: Hoch, dank 13 Kilometern Sandstrand. Einpacken: "Die versunkene Glocke", ein Buch, das Gerhart Hauptmann 1897 auf der Insel schrieb.

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Fehmarn: Sonnenschein: 1756 Stunden. Anreise: Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands. Sie ist über eine Brücke erreichbar. Geeignet für: Windsurfer, Lenkdrachenfreunde. Ferienfaktor: Hoch. Es gibt Leuchttürme, Windmühlen, 78 Kilometer Küste mit Sandstränden und Steilküsten sowie viel Sonne, jede Menge Wind. Einpacken: Lenkdrachen, Haarspray, Sonnenhut mit Kinnschleife.

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(Foto: imago)

Putbus: Sonnenscheinstunden: 1751 Stunden. Anreise: Putbus liegt auf Rügen, der größten deutschen Insel, und ist auch per Bus erreichbar (wenn er nicht put ist). Geeignet für: Bahn-Nostalgiker. Die können mit dem historischen "Rasenden Roland" andampfen. Ferienfaktor: Hoch. Strände, Naturschutzgebiete, Wander-, Radwege. Außerdem quasi eine Sonnengarantie dank Solarium "Sonnentraum" in Bergen. Einpacken: Nackenkissen, Solariumbrille.

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(Foto: imago)

Flughafen München: Sonnenscheinstunden: 1746 Stunden. Anreise: Am besten per Flieger, mit der S-Bahn aus München dauert es sehr lange. Eigentlich gilt die Gegend als Nebelloch, aber im langjährigen Mittel gehört sie zu den sonnigsten Orten. Geeignet für: Zwischenstopps. Ferienfaktor: Gering, wenn man dort bleibt. Aber: Im "Fit & Fly-Spa" gibt es neben Indoor-Pool, Sauna und Dampfbad auch ein Solarium. Einpacken: Reisepass, Reisepläne, Tickets.

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(Foto: imago)

Weihenstephan-Dürnast: Sonnenscheinstunden: 1744 Stunden. Anreise: Den Sitz der Versuchsstation für Landwirtschaftliche Betriebslehre der Technischen Universität München erreicht man mit Traktor und Auto. Geeignet für: Biertrinker. Nebenan ist nämlich die Staatsbrauerei Weihenstephan, die älteste Brauerei der Welt. Ferienfaktor: Ansonsten gering. Stichwort Gewächshauslaborzentrum. Einpacken: Aspirin, verspiegelte Sonnenbrille.

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(Foto: imago)

Siegsdorf-Höll: Sonnenscheinstunden: 1732 Stunden. Anreise: Mit dem Auto. Der A8 München-Salzburg bis Siegsdorf folgen. Das Ziel liegt direkt an der Autobahn. Geeignet für: Tempotouristen oder lärmunempfindliche Radfahrer. Ferienfaktor: Eigentlich hoch (das Bergpanorama!), dank Autobahn dann leider doch höchstens mittel. Einpacken: Als Autofan Noppenschuhe. Ansonsten Fahrrad und Oropax.

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(Foto: dpa)

Grambow-Schwennenz: Sonnenscheinstunden: 1726 Stunden. Anreise: Von Berlin aus Richtung Stettin, am besten mit dem Auto. Kurz vor Polen ist Grambow-Schwennenz, ein Dorf mit 875 Einwohnern. Geeignet für: Maulbeerbaumfreunde. Ferienfaktor: Gering. Zu den Top-Sehenswürdigkeiten zählen das Hägesee-Verlandungsmoor, ein 300 Jahre alter Maulbeerbaum und eine 700 Jahre alte Dorfkirche aus Feldsteinen. Einpacken: Gute Bücher. Viele gute Bücher.

© SZ vom 10./11.6.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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