Weihnachtsbotschaft:Papst beklagt Ausbeutung der Erde

Papst Benedikt XVI. hat in der Christmette im Petersdom die schonungslose Ausbeutung der Erde und ihrer natürlichen Ressourcen beklagt. Die Welt sei in einem besorgniserregenden Zustand und in ihrer Zukunft bedroht.

Mit Kritik an der Zerstörung der Erde hat Papst Benedikt XVI. die Weihnachtsfeierlichkeiten in Rom eröffnet. In der traditionellen Mitternachtsmesse am Heiligen Abend bedauerte er vor tausenden Gläubigen den "Zustand", in dem sich die Erde heute "durch den Missbrauch der Energien und durch deren schonungslose Ausbeutung für unsere Interessen" befindet. Weihnachten ist nach seinen Worten auch ein "Fest der wiederhergestellten Schöpfung", betonte er.

Weihnachtsbotschaft: Papst Benedikt XVI während der traditionellen Weihnachtsmesse in Rom

Papst Benedikt XVI während der traditionellen Weihnachtsmesse in Rom

(Foto: Foto: Getty Images)

Außerdem rief das Kirchenoberhaupt die Katholiken auf, mehr Platz für Arme und für Gott zu schaffen. Irgendwie warte die Menschheit auf Gott, auf seine Nähe. Aber wenn es so weit sei, habe sie keinen Platz für ihn, fügte er in Bezug auf die Herbergssuche von Josef und Maria an.

"Sie ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, sie braucht allen Raum und alle Zeit so dringend für das Eigene, dass nichts mehr für den anderen bleibt - für den Nächsten, für den Armen, für Gott."

Je reicher die Menschen würden, desto mehr füllten sie alles mit sich selbst aus. Desto weniger könne der andere hereintreten, sagte der Papst vor etwa 10.000 Gläubigen im Petersdom. Die Menschen sollten sich daher fragen, ob sie Zeit für die Leidenden, Herbergssuchenden und Gott hätten.

Es war die dritte Christmette Benedikts seit seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt im April 2005. Nach Angaben des Vatikans wurde sie von 62 Fernsehstationen in 42 Länder übertragen. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird Benedikt XVI. von der Mittelloggia des Petersdomes aus seine Weihnachtsbotschaft an die Welt richten und der Stadt und dem ganzen Erdkreis den Segen "Urbi et Orbi" spenden.

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