Wegen Trunkenheit am Steuer:Depardieu muss Führerschein abgeben und Geldstrafe zahlen

Gérard Depardieu muss 4000 Euro Strafe zahlen. Seinen Führerschein muss er auch abgeben (Foto: dpa)

Schauspieler Gérard Depardieu liebt den Wein und den Skandal. Weil der Franzose mit 1,8 Promille im Blut von seinem Motorroller gestürzt war, ist er nun vor Gericht belangt worden - nicht zum ersten Mal.

In Zukunft wird Gérard Depardieu wohl die Dienste von Chauffeuren in Anspruch nehmen müssen: Der 64-jährige Schauspieler muss wegen Trunkenheit am Steuer für sechs Monate seinen Führerschein abgeben. Außerdem wurde der "Obelix"-Darsteller zu einer Geldstrafe in Höhe von 4000 Euro verurteilt, entschied ein Pariser Strafgericht am Freitag.

Hintergrund des Verfahrens war ein Unfall Depardieus im vergangenen November in der französischen Hauptstadt. Der Franzose war mit 1,8 Promille Alkohol im Blut von seinem schweren Motorroller gestürzt. Verletzt wurde dabei niemand.

Depardieus Anwalt hatte in dem jüngsten Prozess gefordert, das Verfahren wegen angeblicher Fehler bei den Polizeiermittlungen einzustellen. Der Schauspieler selbst war wegen Dreharbeiten zu keinem der Gerichtstermine erschienen. Die Staatsanwaltschaft hatte auf 4000 Euro Geldstrafe und zehn statt der nun beschlossenen sechs Monate Führerscheinentzug plädiert.

Bereits 1990 und 1998 war Depardieu nach Alkoholfahrten zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Damals hatte er mit bis zu 2,55 Promille schwerere Unfälle verursacht und war selbst verletzt worden. In Frankreich sind im Straßenverkehr lediglich 0,5 Promille erlaubt.

Der als großer Wein-Liebhaber geltende Depardieu macht seit Jahren nicht nur mit seinen Filmen Schlagzeilen: Im vergangenen Sommer musste er nach einem Wutanfall auf offener Straße bei der Polizei vorstellig werden. 2011 pinkelte der Franzose in einem Flugzeug in eine Flasche und verursachte dadurch eine lange Startverschiebung. Zuletzt sorgte Depardieu für Aufsehen, weil er aus Protest gegen die seiner Meinung nach reichenfeindliche Politik von Frankreichs Präsident François Hollande die russische Staatsbürgerschaft annahm.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/soli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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