Weil er seine denkmalgeschützte Villa schwarz angemalt hat, muss der Pforzheimer Künstler Andreas Sarow ein Bußgeld von 30 000 Euro zahlen. Das entschied das Amtsgericht Pforzheim am Freitag. Die Stadt Pforzheim hatte wegen der ungenehmigten Aktion zuvor ein Bußgeld von 50 000 Euro verhängt, dagegen hatte Sarow Widerspruch eingelegt. Ob er gegen die Entscheidung des Amtsgerichtes in Berufung geht, habe er noch nicht entschieden, sagte er nach der Verhandlung.
Die Kunstaktion des Diplom-Ingenieurs und Galeristen war nicht genehmigt. Der 43-Jährige, damals noch Besitzer der Villa, hatte das etwa 100 Jahre alte Haus vor drei Jahren über Nacht schwarz anmalen lassen - inklusive Fenster. Sarow sagte dazu, es handle sich um "urbane, temporäre Kunst", für die ein gewisser "Guerilla-Effekt" unabdingbar sei. Er habe "den klassischen Werdegang von Bau, Nutzung und Abriss von Immobilien unterbrechen" wollen.
Das Haus ist längst wieder weiß
Eine Strafe von 50 000 Euro wolle er auf keinen Fall akzeptieren, sagte Sarow im Vorfeld des Prozesses. Höchstens ein Bußgeld von 2500 Euro wäre er bereit zu zahlen. Dass er ohne Genehmigung schwarz gefärbt hat, bestritt er nicht. Er sei davon ausgegangen, dass er für die temporäre Veränderung des Hauses keine gesonderte Genehmigung gebraucht habe, so der Künstler.
Schließlich sei ohnehin klar gewesen, dass das Haus restauriert werden musste. Einige Monate nach der Aktion sei die schwarze Villa an einen Mann aus der Nachbarschaft verkauft worden, der es im Einklang mit allen Denkmalschutzbestimmungen restaurierte. Inzwischen ist das Haus längst wieder weiß.
