Vor Somalia:Entführtes deutsches Frachtschiff frei

Das Ende Mai vor Somalia entführte Frachtschiff der Lübecker Reederei Karl Lehmann ist nach 41 Tagen wieder frei. Angeblich wurde Lösegeld bezahlt.

Die Lehmann Timber ist frei, bei der Reederei herrscht Erleichterung. Aber erneut ist der Entführungsfall auch ein Erfolg für die Piraten: Nach Informationen aus Schifffahrtskreisen in der kenianischen Hauptstadt Nairobi wurde ein Lösegeld in Höhe von 750 000 US-Dollar gezahlt.

Die 15 Besatzungsmitglieder der Lehmann Timber seien wohlauf, teilte ein Vertreter der Reederei am Mittwoch mit. Das 120 Meter lange Schiffe befinde sich inzwischen auf dem Weg zu einem sicheren Hafen. Dort werde die Besatzung von Bord gehen und medizinisch betreut. Angaben zu den näheren Umständen der Freilassung machte die Reederei nicht.

Deutsche Segler weiterhin verschleppt

Seit der Entführung am 28. Mai wurde die Lehmann Timber nach Angaben der Eigentümer von schwer bewaffneten Piraten vor der Hafenstadt Eyl im Norden Somalias festgehalten.

Die Stadt gehört zu der autonomen somalischen Region Puntland, in der auch das Ende Juni vor Somalia entführte deutsche Segler-Ehepaar und ihr Kind vermutet wird. Bei dem Fall hatten Piraten auch und einen Franzosen von einer Yacht im Golf von Aden verschleppt. Der Krisenstab im Auswärtigen Amt bemüht sich nach eigenen Angaben sehr intensiv um eine Lösung des Falls.

Die erst Anfang des Jahres in Dienst gestellte Lehmann Timber war auf der Fahrt zum Suezkanal von den Piraten überfallen worden. An Bord des unter der Flagge Gibraltars fahrenden Schiffes befand sich kein Deutscher. Der Kapitän des Schiffes kommt aus Russland, die vier Offiziere stammen aus der Ukraine. Die zehn weiteren Seeleute kommen aus Myamar und Estland.

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