Vor Gericht:Lebenslange Haft im Prozess um ermordete Joggerin gefordert

Prozess nach Mord an Joggerin in Endingen: Ein Justizangestellter führt den Angeklagten in den Sitzungssaal des Landgerichtes in Freiburg. (Foto: dpa)
  • Die Verteidigung plädierte im Prozess um die ermordete Joggerin in Endingen auf Totschlag - allerdings ohne ein Strafmaß zu nennen.
  • Noch vor Weihnachten will das Freiburger Landgericht ein Urteil sprechen.
  • Dem Angeklagten wird auch der Mord an einer 20 Jahre alten französischen Austausch-Studentin in Kufstein vorgeworfen.

Im Prozess um den Sexualmord an einer 27 Jahre alten Joggerin in Endingen bei Freiburg haben Staatsanwaltschaft und Nebenkläger eine lebenslange Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung gefordert. Die Verteidigung plädierte auf Totschlag - allerdings ohne ein Strafmaß zu nennen. Das Motiv des Angeklagten sei unklar, betonte sie.

Der 40-jähriger Lastwagenfahrer aus Rumänien soll die Frau Anfang November vergangenen Jahres in einem Wald in den Weinbergen vergewaltigt und getötet haben. Der dreifache Vater hatte die Tat zum Prozessauftakt gestanden.

Die Eltern der Ermordeten und ihr Ehemann treten im Prozess als Nebenkläger auf. Der Angeklagte sei allgemein gefährlich und gehöre für immer weggeschlossen, sagte ein Nebenkläger-Anwalt. "Ich halte ihn für ein Monster." Die Angehörigen saßen mit im Gericht, manche weinten.

Das Freiburger Landgericht will voraussichtlich am Freitag in einer Woche sein Urteil sprechen. Dem Mann wird auch der Mord an einer 20 Jahre alten französischen Austauschstudentin im Januar 2014 im etwa 400 Kilometer von Endingen entfernten Kufstein zur Last gelegt. An beiden Tatorten waren Spuren von ihm gefunden worden.

Im Freiburger Prozess wird aber nur der Mord in Endingen verhandelt, die österreichische Justiz will danach das Vorgehen in Kufstein prüfen. Die Forderung einer Sicherungsverwahrung von Staatsanwaltschaft und Nebenklage ist daher noch vorbehaltlich eines Urteils in dem österreichischen Fall.

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:Angeklagter gesteht Mord an Joggerin aus Endingen

Er wisse, es sei "unverzeihbar", was er getan habe, ließ der Lkw-Fahrer über seinen Anwalt zum Prozessauftakt erklären. Die 27-Jährige soll nicht sein einziges Opfer gewesen sein.

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