Vogelgrippe in der ARD:Eine Frage der Angst

In der nächsten Folge der Fernsehserie "In aller Freundschaft" springen H5N1-Viren von einem Papageien auf einen Jungen über - Tierschützer wittern Panikmache.

Der Ärger entzündet sich an der nächsten Episode am 7. März. Darin geht es um einen Jungen, der nach dem Kontakt mit seinem neuen Papageien an der Vogelgrippe erkrankt.

"Auf Grund der Schlagzeilen der vergangenen Tage sind die Bürgerinnen und Bürger derzeit stark verunsichert", heißt es in einem Schreiben des Deutschen Tierschutzbundes an ARD-Programmdirektor Günter Struve. "Wir halten es für angebracht, diese Verunsicherung nicht noch weiter anzuheizen."

Eine erfundene Geschichte, in der ein Kind durch den Kontakt mit einem Papagei erkrankt, bewirke aber genau das Gegenteil, hieß es weiter. Der Tierschutzbund appellierte an Struve, die Folge nicht ausstrahlen zu lassen.

MDR: Alles kritisch unter die Lupe genommen

Der verantwortliche Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) wies die Kritik zurück.

"Wir haben mit Hilfe der Fachberatung dieses Szenario aus Sicht eines Krankenhausteams ernsthaft durchgespielt", sagte ein Sprecherin.

"Wir spielen nicht mit den Ängsten. Außerdem haben mehrere Verantwortliche des Senders diese Folge noch einmal kritisch vor der Ausstrahlung unter die Lupe genommen." Man sei überzeugt, keine Panik zu verursachen, sondern das Thema ernsthaft, professionell und besonnen in der Spielszene zu behandeln.

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