Verzweiflungstat in Hessen:Nervenkrieg in der Ausländerbehörde

Offenbar aus Verzweiflung hat sich eine 58-Jährige stundenlang in einem hessischen Ausländeramt verschanzt. Ihr Sohn soll in den Kosovo abgeschoben werden.

Eine mit einem Messer bewaffnete Frau ist in das Ausländeramt von Bad Schwalbach in Hessen gestürmt und hat sich sechs Stunden lang in der Behörde verschanzt. Hintergrund der Tat war vermutlich, dass der Sohn der 58-Jährigen in den Kosovo abgeschoben werden sollte.

Die 58-Jährige, die seit mehreren Jahren in Taunusstein lebt, versuchte mit ihrer Verzweiflungstat wohl, die Abschiebung ihres Sohnes zu verhindern. (Foto: AP)

Sie bedrohte zunächst eine Mitarbeiterin des Amtes. Später habe sie gedroht, sich selbst etwas anzutun, sagte ein Polizeisprecher über den Vorfall vom Dienstagnachmittag.

Die Polizei hatte die Frau im ersten Stock des Gebäudes isoliert. Danach versuchten die Beamten, sie mit Verhandlungen zur Aufgabe zu bewegen.

Nach über sechs Stunden wurde die 58-Jährige von Beamten eines Sondereinsatzkommandos überwältigt und in eine psychiatrische Klinik gebracht. Verletzt wurde sie nach Angaben der Polizei nicht.

Ob der Sohn abgeschoben worden ist, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Die Frau lebt seit mehreren Jahren in Taunusstein.

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