Verschwundene Malaysia-Airlines-Maschine:Suchzone wird ausgeweitet

+++ Einsatzkräfte suchen fieberhaft nach verschwundener Maschine der Malaysia Airlines +++ Einer der beiden verdächtigten Passagiere ist identifiziert +++ China erhöht den Druck +++

Die Entwicklungen im Newsblog

Seit dem frühen Morgen sind Luftaufklärer und Schiffe wieder im Golf von Thailand im Einsatz, um nach dem verschollenen Flugzeug von Malaysia Airlines zu suchen. Doch vom Wrack finden sie weiterhin keine Spur - auch die Suche nach möglichen Trümmerteilen, die gestern Abend gesichtet worden waren, bleiben erfolglos. Ein vermeintliches Rettungsboot und eine Ölspur führen nicht zu den erhofften Erkenntnissen.

China erhöht den Druck: China ist unzufrieden mit der Arbeit der malaysischen Behörden und erhöht den Druck. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Qin Gang, drängt Malaysia zu einer Intensivierung der Rettungsmaßnahmen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur China Xinhua News berichtet, setzt China nun eigene Satelliten ein, um die Suche zu beschleunigen.

Ausweitung der Suchzone: Der Chef der zivilen Luftfahrtbehörde in Malaysia, Azharuddin Abdul Rahman, bestätigt, dass die Suchzone ausgeweitet wird. Eine Karte der malaysischen Nachrichtenseite 501Awani zeigt die beiden neuen Gebiete.

Verdächtiger Passagier identifiziert: Einer der verdächtigen Passagiere wird mit Hilfe eines ausländischen Geheimdienstes identifiziert. Die Behörden nennen den Namen oder die Nationalität des Mannes nicht. Allerdings gibt der Chef der zivilen Luftfahrtbehörde in Malaysia, Azharuddin Abdul Rahman, weitere vage Hinweise und tut sich mit einem kruden Vergleich hervor. Er bestätigt, dass die Verdächtigen nicht asiatischen Aussehens sind. Seine Beschreibung der Männer sorgt für Irritationen. Rahman sagt, diese ähnelten dem (ghanaischstämmigen; Anm. d. Red.) italienischen Fußballspieler Mario Balotelli. Die Bemerkung wird auf Twitter rege kommentiert. Zuvor wurde inbesondere über einen Bezug zur Minderheit der Uiguren spekuliert, die im Autonomen Gebiet Xinjiang im Westen Chinas einen besonders hohen Anteil der Bevölkerung stellen. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen zwischen Uiguren und chinesischen Sicherheitskräften.

Infografik Malaysia Airlines Flug Unglück verschollen

Die Infografik zeigt, wo das Flugzeug der Malaysia Airlines verschollen ist.

(Foto: SZ-Grafik: Hanna Eiden)

Suche nach Trümmerteilen erfolglos: Die Suche nach einem oder mehreren Objekten, die am Vortag aus der Luft gesichtet worden waren und von denen eines wie eine Flugzeugtür ausgesehen haben soll, sei erfolglos geblieben, sagt der Direktor der malaysischen Luftverkehrsbehörde, Azharuddin Abdul Rahman, vor der Presse in Kuala Lumpur. "Der Bericht konnte nicht bestätigt werden. Wir haben nichts finden können, das so aussieht, als wenn es ein Teil des Flugzeugs wäre." Dutzende Flugzeuge und Schiffe haben bei Tagesanbruch die Suche nach der verschollenen Passagiermaschine fortgesetzt. Ein ranghoher Beamter, der an den Untersuchungen in Malaysia beteiligt ist, mutmaßte der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, dass die Maschine in mehr als 10.000 Metern Höhe auseinandergebrochen sein könnte, denn wäre sie intakt auf das Wasser aufgeschlagen, hätte es größere Trümmerteile auf engem Raum geben müssen.

Ölfilm stammt nicht von verschwundener Maschine: Wie die Sprecherin der malaysischen Küstenpolizei mitteilt, stammen die im Südchinesischen Meer entdeckten Ölspuren nicht von einem Flugzeug. Analysen hätten ergeben, dass es sich um Treibstoff von Schiffen handle. Der Ölteppich befand sich etwa 185 Kilometer nördlich des malaysischen Ostküstenstaats Kelantan - unweit der Stelle, wo die Boeing 777 in der Nacht zum Samstag auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden war.

Aufregung um ein vermeintliches Rettungsboot: Kurzzeitig sorgt die Sichtung eines gelben schwimmenden Objektes für Aufregung, bei dem es sich ersten Gerüchten zufolge um ein Rettungsboot handeln könnte. Das Objekt wird am frühen Montagmorgen von einem vietnamesischen Flugzeug gesichtet. Worum es sich dabei genau handelt, kann aufgrund der Entferung jedoch nicht festgestellt werden. Wenig später stellt sich die Meldung über das Rettungsboot als falsch heraus: Das vermeintliche Rettungsboot entpuppt sich als Hülle einer Kabeltrommel.

Journalisten sollen Rücksicht auf Angehörige nehmen: Die chinesische Regierung fordert alle Journalisten auf, sich mit Kommentaren und Analysen über den Verbleib der Maschine zurückzuhalten. Das berichtet der Guardian. Demnach soll es eine an die Journalisten ausgehändigte Mitteilung geben, die der China Digital Times vorliegt. Darin heißt es außerdem, dass alle Pressevertreter davon absehen sollen, wartende Angehörige zu interviewen. In einem Hotel in Peking harren verzweifelte Verwandte und Freunde aus. Dort und in Kuala Lumpur werden sie von Psychologen betreut.

Neun Länder helfen bei der Suche: An der Suche nach dem verschwundenen Passagierflugzeug beteiligen sich Dutzende Schiffe und Flugzeuge aus neun Ländern. Malaysia, das Land, in dessen Luftraum die Boeing 777-200 am Samstagmorgen vom Radar verschwindet, hat die Federführung bei der Suche und ist mit 18 Flugzeugen und 27 Schiffen am stärksten beteiligt. Für Vietnam sind zwei Flugzeuge und sieben Schiffe im Einsatz. China schickt vier Such- und Rettungsschiffe und zwei Kriegsschiffe. Eines der Kriegsschiffe hat zwei Hubschrauber an Bord sowie zehn Taucher. Für Singapur sind zwei Kriegsschiffe, ein U-Boot, ein Sikorsky-Marine-Hubschrauber und ein C-130-Transportflugzeug vor Ort. Das U-Boot hat Taucher an Bord. Thailand unterstützt die Suche mit einem Super Lynx-Hubschrauber und einem Patrouillenboot. Australien schickt zwei AP-3C Orion-Langstreckenflugzeuge los. Für die Philippinen sind ein Fokker-27-Flugzeug, ein Islander-Flugzeug und zwei Patrouillenboote im Einsatz. Indonesien sucht mit einer Korvette und vier Schnellpatrouillenbooten sowie einem Aufklärungsflugzeug. Auch die USA sind an der Suche beteiligt: Zwei Kriegsschiffe, die USS Pinckney und die USNS John Ericsson sowie ein P-3C Orion-Flugzeug sind im Einsatz. Der Zerstörer USS Pinckney hat zwei MH-60R-Hubschrauber für Such- und Rettungseinsätze an Bord.

Was am Samstag geschah: Flug MH370 verschwand am frühen Samstagmorgen auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Der Funkkkontakt brach kurz vor Erreichen des vietnamesischen Luftraums ab. Es wurde kein Notsignal abgegeben und auch kein schlechtes Wetter gemeldet. Malaysia Airlines zufolge waren insgesamt 227 Passagiere und zwölf Crew-Mitglieder an Bord. Etwa zwei Drittel der Passagiere stammten aus China, wie die von der Fluggesellschaft veröffentlichte Passagierliste zeigt.

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