Vermisster New Yorker Junge:Verdächtiger gesteht Tötung nach 33 Jahren

Der New Yorker Junge Etan Patz wird seit fast genau 33 Jahren vermisst, nun bekommt der Fall eine neue Wendung: Ein Verdächtiger hat sich zur Tötung des Sechsjährigen bekannt.

Mehr als drei Jahrzehnte nach dem mysteriösen Verschwinden des sechsjährigen Etan Patz aus New York steht die Polizei womöglich vor der Aufklärung des Falls. Die Polizei in der US-Metropole teilte am Donnerstag mit, dass ein festgenommener Mann eine Verwicklung in den Tod des Jungen gestanden habe. An den Aussagen des Mannes gab es allerdings auch Zweifel.

Polizeichef Raymond Kelly sagte, der Mann habe erklärt, in das "Verschwinden und den Tod" von Etan Patz verwickelt zu sein. Die New York Times berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, dass der Mann gestanden habe, den Jungen erdrosselt und die Leiche anschließend in einem Sack entsorgt zu haben. Der Mann lebte und arbeitete demnach unweit der damaligen Wohnung von Etans Familie im New Yorker Viertel Soho.

Kurz nach dem Verschwinden des Jungen sei der Verdächtige nach Camden im Nachbarstaat New Jersey gezogen, berichtete die New York Times. Dort hätten Ermittler ihn am Mittwoch lange befragt und schließlich festgenommen. Die New York Post berichtete unterdessen, dass Etan erstochen worden sei. Der Verdächtige soll demnach gestanden haben, den Jungen mit Süßigkeiten angelockt und ihn dann getötet zu haben.

Der Nachrichtensender CNN zitierte Ermittler mit den Worten, das Geständnis sei ein "guter Anhaltspunkt". Die Polizei habe die Aussagen jedoch mit einer "gesunden Dosis Skepsis" aufgenommen. In dem Fall hatte es in der Vergangenheit bereits falsche Geständnisse gegeben.

Der kleine Etan war am 25. Mai 1979 bei seinem ersten unbegleiteten Gang zum Schulbus spurlos verschwunden. Mit großer Anteilnahme verfolgten die Menschen in den USA und anderen Ländern damals die Suche nach dem Jungen. Der damalige US-Präsident Ronald Reagan erklärte den 25. Mai zum nationalen Gedenktag für verschwundene Kinder. Um Etan wiederzufinden, wurde sogar ein Foto mit seinem Gesicht auf Milchtüten gedruckt. Doch alle Bemühungen blieben erfolglos, 2001 erklärte ein Richter in New York Etan schließlich für tot.

Im April hatte die New Yorker Polizei überraschend neue Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Sie stellte jedoch die Suche nach Knochen oder anderen Spuren in einem Keller in Soho wieder ein, ohne dass etwas über etwaige neue Erkenntnisse bekannt wurde.

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