Vermisster Flug MH370:Erste Angehörige der Passagiere erhalten Entschädigung

Die Regierung will die verschollene Malaysia-Airlines-Maschine auch drei Monate nach ihrem Verschwinden nicht aufgeben - dennoch zahlen Versicherer nun erste Entschädigungen an die Angehörigen. Die Suche nach MH370 soll im August fortgesetzt werden.

Angehörige der MH370-Passagiere haben drei Monate nach dem Verschwinden des Flugzeugs eine erste Entschädigung erhalten. Das Versicherer-Konsortium um die deutsche Allianz habe sechs malaysischen Familien und einer chinesischen Familie umgerechnet jeweils 37.000 Euro gezahlt, hieß es aus Regierungskreisen in Kuala Lumpur.

Dabei handelt es sich allerdings nur um eine erste Teilzahlung. Die Hinterbliebenen aller 239 Menschen an Bord der Unglücksmaschine haben ein Anrecht auf jeweils bis zu 130.000 Euro.

Die Boeing 777 war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden, trotz intensiver Suche fehlt bislang jede Spur. Seine Regierung sei aber noch nicht bereit, die Maschine der Malaysia Airlines aufzugeben, sagte der malaysische Vize-Außenminister Hamzah Zainudin am Donnerstag.

Suche soll im August wieder aufgenommen werden

Die nächste Phase der Suche nach dem vor drei Monaten verschollenen Flug MH370 nimmt unterdessen konkrete Formen an. Die niederländische Firma Fugro Survey sei damit beauftragt worden, den Meeresboden in einem 60.000 Quadratmeter umfassenden Areal im Indischen Ozean zu kartografieren, teilte das australische Koordinierungszentrum JACC mit. Die Untersuchung werde "entscheidende Informationen" liefern.

In Zusammenarbeit mit einem chinesischen Marineschiff soll demnach "das Profil, die Tiefe und die Zusammensetzung des Meeresbodens in bis zu 6000 Metern Tiefe" erkundet werden. Fugro will die Arbeit Mitte Juni aufnehmen. Die eigentliche Suchaktion am Meeresgrund soll nach Angaben des Koordinierungszentrums im August anlaufen. In einem anderen Teil des Indischen Ozeans war der Sucheinsatz eines Tauchroboters Ende Mai ergebnislos beendet worden.

Australien und Malaysia diskutieren noch darüber, wie die Kosten für die großangelegte Suchaktion aufgeteilt werden. Die australische Regierung stellte bislang knapp 90 Millionen Australische Dollar (62 Millionen Euro) bereit, zehn Mal so viel wie Malaysia. Es werde mit den Partnerländern, unter ihnen Malaysia, weiter über "den Lastenausgleich" verhandelt, sagte JACC-Chef Angus Houston nach einem bilateralen Treffen in Canberra dem Sender ABC.

Die malaysische Regierung hatte am Montag angekündigt, die Hälfte der Kosten für die Suchaktion zu übernehmen. Australiens Regierung hatte auch andere Staaten aufgerufen, einen finanziellen Beitrag zu leisten.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: