Rund vier Monate nach dem Verschwindung eines vierjährigen Mädchens in Israel hat die Polizei allem Anschein nach den Leichnam sichergestellt.
In einem Fluss bei Tel Aviv hätten Taucher eine Tasche gefunden, die das Skelett eines kleinen Kindes sowie Kleiderreste enthalte, teilten die israelischen Behörden am Donnerstag mit. DNA-Tests müssten nun klären, ob es sich tatsächlich um die sterblichen Überreste des Mädchens aus Frankreich handele.
Die Vierjährige wurde vermutlich von ihrem Großvater umgebracht. Zumindest hatte dieser gestanden, das Mädchen im Affekt getötet und den Leichnam in einem Koffer in den Fluss geworfen zu haben. Später widerrief er diese Aussage allerdings und eine Reihe weiterer Versionen für das Verschwinden des Kindes zu Protokoll gegeben -von einer Übergabe an die Palästinenser über die Einschulung in einem Internat für ultraorthodoxe Juden bis zur Entsendung ins Ausland. Zuletzt kam er zu seiner allerersten Aussage - einem Unfalltod - zurück.
Der Großvater war gleichzeitig der Stiefvater
Der Fall erregt in den israelischen Medien seit Monaten Aufsehen. Demnach wurde die Vierjährige in Frankreich geboren und kam als Kleinkind mit ihren Eltern zu Besuch nach Israel, wo ihr Großvater väterlicherseits lebt. Die Mutter verliebte sich in den Großvater, zog mit ihm zusammen und hat inzwischen mit ihm zwei weitere Töchter.
Der Vater fuhr seinerzeit mit dem Mädchen nach Frankreich zurück. Die Mutter beschuldigte ihn jedoch später des Kindesmissbrauchs und holte ihre erste Tochter nach Israel. Für Empörung sorgte in der Öffentlichkeit, dass das angebliche Verschwinden des kleinen Mädchens im Mai erst Ende Juli den Behörden gemeldet wurde. Die Mutter und der Großvater wurden daraufhin festgenommen.
Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Vierjährige offensichtlich vernachlässigt und misshandelt wurde, ohne dass irgendjemand dagegen einschritt. Dass auch ihr Verschwinden lange Zeit anscheinend nicht auffiel, wurde von vielen Medien scharf kritisiert.