USA:Zahlreiche Tote nach Waldbränden

Waldbrand in Kalifornien

14 Brände brachen in verschiedenen Regionen Kaliforniens fast gleichzeitig aus. Sie wurden vom Wind angefacht und griffen rasend schnell um sich.

(Foto: Kent Porter/dpa)

Mindestens elf Menschen hat eine Serie von Feuern in Kalifornien das Leben gekostet.

Eine Serie von Waldbränden hat in Kalifornien mindestens elf Menschen das Leben gekostet. Der Fernsehsender CNN berichtet von elf Toten. Nach Behördenangaben gab es zudem mindestens 100 Verletzte. Tausende Menschen mussten vor den Flammen die Flucht ergreifen, unter anderem in den Weinregionen Napa und Sonoma. Etwa 1500 Gebäude wurden zerstört. Am Dienstagmorgen (Ortszeit) beruhigte sich die Lage etwas. Angesichts vielfach gestörter Telefonverbindungen rechneten die Katastrophenschützer damit, dass noch schlimmere Schäden bekannt werden.

Die 14 Brände brachen in verschiedenen Regionen fast gleichzeitig aus, wurden vom Wind angefacht und griffen stellenweise rasend schnell um sich. Sie waren bis zu gut 320 Kilometer voneinander entfernt. Anwohner flüchteten in Notunterkünfte und Geschäfte. Tempo und Wut der Flammen hätten sie schockiert, sagten sie. Einige konnten nur das nackte Leben retten und verloren alles, was sie zurücklassen mussten.

In der Weinbauregion Sonoma gab es allein sieben Tote. Nach Angaben der Bezirksregierung wurden mehr als 100 Menschen vermisst. In Santa Rosa wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, nachdem aus einigen Stadtteilen Plünderungen gemeldet worden waren. Zwei Krankenhäuser der Stadt mussten evakuiert werden. In der Gegend um Fountain Grove machten die Flammen mehrere Hundert Wohnhäuser dem Erdboden gleich. Das Feuer war so heiß, dass Glasscheiben und Aluminiumfelgen an den Autos schmolzen. In einem Straßenzug ließ es nur noch die Schornsteine der Häuser übrig. Ein Großteil der Verletzten sei wegen Rauchvergiftungen behandelt worden, teilte das Krankenhaus St. Joseph Health mit. Zwei Menschen hätten schwere Verletzungen erlitten. Ein Patient sei in eine Spezialklinik für Verbrennungen verlegt worden.

Im benachbarten Bezirk Napa zerstörten die Flächenbrände mindestens 1500 Gebäude und vertrieben geschätzt 20 000 Menschen. Zahlreiche Menschen seien verletzt worden und einige würden vermisst, sagte der Direktor der kalifornischen Behörde für Forstwesen und Brandschutz. Eine Autobahn, die durch die Gegend führt, war wegen der Flammen unbenutzbar. Der Rauch einiger Brände in Napa und Sonoma war bis in das fast 96 Kilometer entfernte San Francisco zu sehen. Im Süden Kaliforniens wurden mehr als 5000 Häuser wegen eines schnell wachsenden Brandes evakuiert. Dort tobte ein Feuer auf einer Fläche von gut 25 Quadratkilometern. Zusammen betrachtet zählen die Brände bereits jetzt zu den verheerendsten in der Geschichte Kaliforniens. Gouverneur Jerry Brown rief für die betroffenen Gebiete den Notstand aus. Vizepräsident Mike Pence sagte, die US-Bundesregierung stehe an der Seite Kaliforniens. Hilfszusagen machte er allerdings nicht.

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