USA:Student bezichtigt sich des Kannibalismus

Er behauptet, das Herz und Teile des Gehirns seines Opfers gegessen zu haben. Im US-Bundesstaat Maryland hat ein 21-Jähriger gestanden, einen 37-Jährigen getötet, zerstückelt und teilweise verspeist zu haben. Es ist der zweite Fall von Kannibalismus in den USA innerhalb einer Woche.

Einer der brutalsten und bizarrsten Morde, der sich je in Harford County (US-Bundesstaat Maryland) ereignet hat - so bezeichnet die dortige Polizei den Fall eines getöteten Ghanaers. Der Mann war am vergangenen Samstag vom Joggen nicht zurückgekehrt und von seiner amerikanischen Gastfamilie als vermisst gemeldet worden. Nun scheint klar: Der 37-Jährige wurde ermordet und zerstückelt - von seinem eigenen Gastbruder.

Der 21-jährige Student hat nicht nur gestanden, den 37-Jährigen getötet zu haben. Er bezichtigt sich auch des Kannibalismus. Er habe das Herz und Teile des Gehirns seines Opfers gegessen, soll der Verdächtige im Verhör ausgesagt haben. Das berichtet die Baltimore Sun unter Berufung auf die Behörden. Gegen den jungen Mann wurde Anklage wegen Mordes erhoben.

Der 21-Jährige war in den Fokus der Ermittlungen gerückt, nachdem im Haus der Familie der abgetrennte Kopf und die Hände des Ghanaers gefunden worden waren. Der 37-Jährige hatte seit einem halben Jahr dort gewohnt. Ein Bruder des Verdächtigen war im Keller auf die Körperteile gestoßen; daraufhin hatte der Vater die Behörden alarmiert. Momentan prüft die Polizei, ob einzelne Familienmitglieder nicht schon früher von dem Verbrechen wussten - oder sogar daran beteiligt waren.

21-Jähriger fiel bereits zuvor mit Gewalttat auf

Der Verdächtige führte die Beamten nach seiner Festnahme zu einer nahegelegenen Kirche. In einem Mülleimer auf dem Gelände des Gotteshauses hatte er die restlichen Leichenteile entsorgt.

Der mutmaßliche Täter, der an der Morgan State University für Elektrotechnik eingeschrieben ist, soll sich in jüngerer Vergangenheit stark verändert haben. Auf seiner Facebook-Profilseite äußerte sich der junge Afroamerikaner nach Angaben der Baltimore Sun unter anderem zur "Zerstörung der schwarzen Familie" und "menschlichen Massenopfern". Nach einem Wutausbruch im Januar flog er aus einem Ausbildungsprogramm der US-Armee für Offiziere. Im Mai griff er einen Kommilitonen mit einem Baseballschläger an. Das Opfer erlitt unter anderem eine Schädelfraktur und erblindete auf einem Auge.

Es ist bereits der zweite Fall von Kannibalismus in den USA innerhalb einer Woche: Am Samstag war in Miami ein unbekleideter Mann von der Polizei erschossen worden, der auf der Straße einen Obdachlosen angefallen und dessen Gesicht zerfleischt hatte. Die Polizei vermutet, dass bei dieser Gewalttat eine neuartige synthetische Droge im Spiel war.

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