USA:Sprachdienst als Zeuge

In den USA werden erstmals Daten der Sprachassistentin von Amazon in einer Mordermittlung ausgewertet.

Daten der Computer-Sprachassistentin "Alexa" des Internethändlers Amazon werden erstmals in einer Mordermittlung in den USA ausgewertet. Der US-Konzern gab seinen Widerstand gegen den entsprechenden Antrag der Ermittler auf, nachdem der Tatverdächtige selbst der Herausgabe der Informationen zugestimmt hatte. In dem Fall war ein Bekannter des Mannes im Herbst 2015 nach einer durchzechten Nacht tot in dessen Whirlpool gefunden worden. Die Ermittler vermuten einen vertuschten Mord, der Angeklagte weist die Anschuldigungen zurück.

Die Polizei erhofft sich von den Daten aus Amazons Netz-Lautsprecher Echo unter anderem Informationen darüber, ob jemand in der Nacht im Haus wach war und die Assistentin Alexa aktiviert haben könnte. Der Beschuldigte hatte erklärt, dass er geschlafen und seinen Bekannten erst am Morgen tot vorgefunden habe. Der Echo-Lautsprecher hat sieben Mikrofone, die darauf warten, dass das Schlüsselwort "Alexa" fällt - erst dann aktiviert sich das Gerät und schickt die Sprachbefehle zur Verarbeitung in die Cloud weiter.

© SZ vom 08.03.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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